Freitag, 12. August 2022

Iberische Halbinsel und Marokko

12. August 2022

St. Georgen - Zuhause

Am 8. August ging die Heimreise wieder weiter. Am Morgen bin ich in die Stadt zum Bäcker gegangen, denn ohne ein anständiges Baguette und die obligatorischen Croissants, kann ein guter Tag nicht beginnen. 



Seit den Pyrenäen ist Frankreich staubtrocken und grünes Gras gibt es wohl hier schon lange nicht mehr. Das Thermometer will tagsüber nicht unter 30 Grad fallen und nur nachts wird es auch mal unter 25 Grad sein. Wir fahren quer durchs Land auf kleinen und engen Straßen. Dieser Teil Frankreichs ist fast ausschließlich landwirtschaftlich geprägt. Wir lassen Bas-Armanac hinter uns, nicht ohne auf einem Bio-Gut 2 gute Flaschen erstanden zu haben. Da der Armanac zum Teil über viele Jahre im Eichenfass reifen muss, ist er auch nicht ganz billig.

Die alte Stierkampfarena aus Holz von Estang zwischen Mont-de-Marsan und Condom


Immer wenn wir früher durch Frankreich Richtung Pyrenäen oder Atlantik bei Biarritz gefahren sind, haben wir auf dem Municipal-Campingplatz von Trentels am Lot Halt gemacht. Gerade noch rechtzeitig vor der Mittagspause und der Sperrung des Platzes erreichen wir unser Tagesziel. Es ist brütend heiß und nach einem Obstsalat und einem kleinen Spaziergang zur heutigen Schleusenanlage brauchen wir dann doch eine Abkühlung im kleinen Pool.

Camping Hameau de Lustrac


An den Ufern des Lot

Mühle und Schloss aus dem 13. Jhd


Die Schleusenanlage

Schloss von Lustrac


Eigentlich wollten wir am nächsten Tag Station in Aurillac machen. Zum Glück habe ich aber gesehen, dass der Campingplatz vorübergehend geschlossen ist. Ich wählte also eine Alternative im Nachbarort Arpajon-sur-Cère. Leider waren wir etwas zu spät dran und hätten 3 Stunden warten müssen bis der Platz wieder öffnen würde. Nach einem Rundgang über den Platz entschieden wir uns aber weiterzufahren, da die Sanitäreinrichtung schon ziemlich heruntergekommen war. Ich hatte noch weitere Möglichkeiten am Tag zuvor herausgefunden und so landeten wir im 1000 Seelen Dorf Polminhac im Tal der Cère, wo über dem Dorf das Schloss Château de Pesteils aufragt. Der Campingplatz ist ein Gemeindecampingplatz (Municipal) wie es so viele in Frankreich gibt. Wir bekamen einen schönen Schattenplatz und harrten in der Mittagshitze unter den Bäumen aus. Am frühen Abend gingen wir dann in den Ort, wo das einzige geöffnete Restaurant anzutreffen ist, die Pizzeria Michou. Die Häuser des kleinen Ortes, wir befinden uns in der Auvergne, sind aus dem Tuffgestein der Vulkane gebaut. Das ergibt ein malerisches Bild und so sitzen wir bei einer leckeren Pizza auch auf dem Kirchplatz von Saint-Victor aus dem 12. Jahrhundert.



Château de Pesteils

Pizzeria Michou


Fast nicht zu schaffen...

...aber ein Keks zum Kaffee geht noch rein.

Saint-Victor












Nicht die Sonne, sondern der Vollmond

Am nächsten Morgen fuhren wir wieder auf Nebenstraßen durch die Auvergne mit ihren vielen Vulkankegeln. Unsere vorletzte Station sollte der Campingplatz in Dompierre-les-Ormes im Burgund-Franche-Comté sein. Leider war der ausgebucht und wir mussten mal wieder eine Alternative finden. Zur Not hätten wir immer noch auf den Municipal von Cluny fahren können. Zum wiederholten Glück gab es aber auf dem Campingplatz Lac-Saint-Point-Cluny noch einen großen schattigen Platz für uns. So konnten wir die Hitze des Tages einigermaßen gut überstehen. Zum Abendessen wollte ich eigentlich Fleisch vom Charollais-Rind genießen und bestellte ein Entrecôte Medium. Das kam aber ziemlich Rare daher und ich musste es wieder zurückgehen lassen. Das nun Medium-Fleisch war aber etwas zu zäh, vermutlich nicht lange genug abgehangen. Aber das war Meckern auf hohem Niveau.

Einsame Dörfer in der Auvergne

In der Mitte der Puy-de-Dôme


Der kleine Fluss Valouzin ist zu einem kleinen See aufgestaut


Große Portion aber nicht ganz so toll

Die letzte Station unserer 3-monatigen Reise sollte der Municipal in Saint-Point-Lac am Doubs im französischen Jura sein. Kleine und enge Straßen, dazu Straßensperrungen und Umleitungen machten die Fahrt dorthin ziemlich anstrengend. Landschaftlich wieder ein tolles Erlebnis. Dass der Ort ein schöner sein soll, das wussten leider auch viele andere und so war der Platz mal wieder komplett ausgebucht und der nebenan liegende Wohnmobilstellplatz voll. Also beschlossen wir, die restlichen 200 km nun doch noch nach Hause zu fahren. Um 2 Uhr nachmittags erreichten wir nach vergeblicher Restaurantsuche Saint-Hippolyte unweit der Schweizer Grenze. Dort legte ich mich tatsächlich der Länge nach vor dem Restaurant, das noch geöffnet hatte, hin. Ich hatte ein Hindernis übersehen, stolperte und fiel. Zum Glück kam ich mit einer Schürfwunde am Knie noch einmal glimpflich davon. Nach einer kleinen Stärkung ging es dann Richtung Montbeliard auf die Autobahn. Die restlichen Kilometer nach Hausach, wo ich Ingrid abludt zogen sich und gegen 7 Uhr abends war ich dann ziemlich erschöpft wieder zuhause.

Saint-Hippolyte am Doubs

10.500 km haben wir in den letzten 3 Monaten zurückgelegt und ganz viel erlebt. Das will nun erst einmal verarbeitet werden. Jetzt muss erst einmal das Wohnmobil ausgeräumt, Wäsche gewaschen, Papierkram erledigt, Garten gerichtet, Reparaturen am Wohnmobil ausgeführt werden, bevor es wieder losgehen kann.

Und dann bin ich wieder UNTERWEGS.

7. August 2022

Aire-sur-l'Adour Les Ombrages de l'Adour - N43° 42.150' W0° 15.477'

Vom Europ'Camping sind wir am 5. nur wenige Kilometer weitergefahren nach Saint-Etienne-de- Baigorry. Grund dafür war das Cave d'Irouleguy direkt neben dem Camping Municipal. Zudem gibt es dort auch noch einen interMarchée. Wegen der Weinprobe im Cave hatten wir ja dann nur wenige Schritte zum Campingplatz. Der kostete auch nur weniger als die Hälfte vom vorigen. Dafür hatte er freies WiFi und Toilettenpapier und Seife. Und dass er keinen Pool hatte störte uns überhaupt nicht. Nach der Weinprobe und entsprechendem Einkauf, sind wir dann noch am Nachmittag ins Dorf und zur Apotheke. Der Stich an meinem Arm sah immer noch böse aus und da musste halt eine Cortisonsalbe her. Derselben Meinung war auch die sehr nette Apothekerin. Die Salbe kostete gerade mal 3,50€.

Gemeindecampingplatz in Saint-Etienne-de-Baigorry



Das Dorf hat nur wenige Einwohner

Am nächsten Tag verließen wir auf schönen Nebenstraßen die Pyrenäen. Das sanfte hügelige Land ist dünn besiedelt und uns begegnen kaum Fahrzeuge. Als wir durch das Dorf Hôpital d'Orion kommen, erinnere ich mich sofort, dass ich vor 11 Jahren schon einmal hier war. Fast alles ist noch beim Alten, außer, dass der Pilgerstatue der obere Teil des Wanderstockes abhanden gekommen ist.

2022

2011


Leider sind wir etwas zu früh in Aire-sur-l'Adour und müssen 1 1/2 Stunden warten, bis wir um 14:30 Uhr auf den fast leeren Campinplatz können. Der Platz ist recht einfach, aber alles ist da was man braucht. Wir werden über das Wochenende hier bleiben. Das Thermometer klettert auf 34 Grad und es ist schwül. Also warten wir bis die Mittagshitze etwas weniger ist und gehen in die kleine Stadt. Wir besichtigen die Kathedrale aus dem 12. Jhd in der gerade eine Hochzeit ist und es überrascht, dass der kleine Ort einmal Bischofssitz war. Hier führt auch der Pilgerweg nach Santiago vorbei.










Abendstimmung am Adour, der nur sehr wenig Wasser führt.

Nach dem heutigen Frühstück pilgerten wir ein wenig den Berg hinauf, wo die romanische Kirche der Heiligen Quitterie steht. Der Legende nach sollte die um 480 n.Chr. lebende Prinzessin einen Westgoten heiraten. Da sie aber zum christlichen Glauben übergetreten war, verweigerte sie die Hochzeit. Ihr Verlobter schlug ihr deshalb den Kopf ab. Dort wo der Kopf zur Erde fiel befindet sich heute die Fontaine Quitterie. Engel befahlen der Geköpften ihren Kopf zur höchsten Stelle des Hügels zu tragen, wo ein Marmorsarkophag stand. Darin werden bis heute ihre Gebeine in einer Gruft unter der Kirche aufbewahrt. Die Kirche wird von den Pilgern auf dem Weg nach Santiago besucht und manche schreiben in das Pilgerbuch.



Fontaine Quitterie

Sainte Quitterie


Sarkophag in der Gruft







Beichtstuhl

Hauptportal der Kirche von Innen

Auszug aus dem Pilgerbuch



Der Adour in der Mittagshitze

4. August 2022

Saint-Jean-Pied-de-Port Europ'Camping - N43° 10.321' W1° 15.224'

Nach dem Frühstück sind wir bei schwül-heißem Wetter etwa 2,5 km in die Stadt gelaufen. Die Stadt ist voller Touristen und Pilger. Vom Porte de Espagne, aus dem die Pilger hinaus und hoch zum Pass Ibaneta gehen, führt uns der Weg über die Brücke zur Kirche am Tor Notre-Dame. Gestern war Giselas zweiter Todestag und es fiel mir sehr schwer, ohne sie in der Kirche zu sitzen. Fast jedes Mal, wenn wir eine Kirche betraten, zündete sie eine Kerze für die Toten und eine für die Lebenden an. Gestern tat ich dies in Roncesvalles und heute für sie eine lange weiße Kerze, die hoffentlich lange brennt. Vor 11 Jahren sind wir auch hier in dieser Kirche gewesen.

Pelota ist der Nationalsport der Basken



Auf dem Weg in die Stadt






Porte de Espagne

Porte Notre-Dame



Église Paroissiale de l'Assomption de la Virge

Giselas Tradition lebt weiter

In einer dunklen Ecke der Kirche wurde ebenfalls an eine/n Verstorbene/n gedacht.

Auf Alfreds Rat hin begeben wir uns in ein Restaurant und genießen das Tagesmenü, Forelle Müllerin mit Kartoffeln und Salat. Danach geht es hinauf zum Tor Porte Saint Jaques. Dort treffen wir auf eine Berlinerin, die sich morgen auf eine 6-wöchige Pilgerreise nach Santiago de Compostella machen wird. Wir unterhielten uns lange mit der sehr sympathischen Frau und wünschten ihr viel Glück und Gesundheit auf ihrer Wanderung. Bis zu ihrem Ziel sind es etwa 800 km. Den Aufstieg zur Festung lassen wir uns trotz der Schwüle nicht nehmen. Die Aussicht allerdings war den Weg nicht wert. Zurück in der Stadt erstehen wir noch ein paar baskische Spezialitäten und machen uns dann auf den Heimweg. Dort gibt es Kaffee und die ersten Proben unserer Einkäufe.
Vorgestern bin ich irgendwann in der Nacht von etwas in den Oberarm gestochen worden und das sieht heute recht übel aus. Ich werde morgen versuchen, in einer Apotheke eine Cortisonsalbe zu bekommen. Wenn es noch schlimmer wird, bleibt mir ein Besuch bei einem Arzt nicht erspart.





Das Pilgerbüro ist noch geschlossen


Rechts geht es zur Festung hinauf


Porte Saint Jaques

Sabine vor ihrem großen Abenteuer

Die Festungsanlage über der Stadt


Baskische Spezialitäten

Kleiner Stich - große Wirkung

3. August 2022

Saint-Jean-Pied-de-Port Europ'Camping - N43° 10.321' W1° 15.224'

Die Nacht brachte kaum Abkühlung und erst in den Morgenstunden wurde es erträglich. Gegen 10 Uhr brachen wir in die Pyrenäen auf. Wieder einmal sehr kurvenreiche Strecke bis Roncesvalles. Viele Pilger kamen uns entgegen. Die meisten starten den Camino in Saint-Jean-Pied-de-Port. In 3-4 Tagen erreichen sie dann Pamplona. Zu unserem Glück gab es auf dem Parkplatz in Roncesvalles noch einen Platz für uns. Roncesvalles ist nicht nur wegen der Pilgerscharen bekannt, sondern auch aus geschichtlichem Grund. 778 wurde die Nachhut des Heeres von Karl dem Großen von den Basken vernichtend geschlagen. Karl hatte nämlich Pamplona auf seinem Rückzug stark beschädigt und plündern lassen und das verziehen ihm die Basken nicht. Aus der Niederlage bei Roncesvalles ging dann später auch das mittelalterliche Rolandslied hervor, das die Niederlage als Sieg verbrämte.

Erste Station der Pilger von Saint-Jean-Pied-de-Port kommend: La Posada de Roncesvalles

Silo de Carlomagno

Erinnerung an die Schlacht von Roncesvalles

Real Colegiata de Santa Maria de Roncesvalles

Die linke Kerze in der Mitte ist für die Toten und die rechte für die Lebenden

Aufbruch zu einer neuen Etappe

Parkplatz in Roncesvalles

Nicht weit von Roncesvalles ist der Pass von Ibaneta auf 1057m. Hier legen wir eine kurze Rast ein, bevor es nach Frankreich und Saint-Jean-Pied-de-Port hinunter geht. Dort wollte ich eigentlich auf den Camping Municipal, aber das schien aussichtslos. Enge Straße und zu viel los. Deshalb landen wir auf dem teuren Europ'Camping. Hier kostet die Übernachtung über 40 €. Das Restaurant geschlossen, auf den Toiletten kein Papier oder Seife und das WiFi ist auch nur 10 Minuten kostenlos. Funktioniert aber auch nicht. Viel Geld für wenig Leistung. Willkommen in Frankreich. Irgend ein Mistvieh hat mich gestern Abend in den linken Oberarm gestochen. Jetzt ist es geschwollen so groß wie ein halber Tennisball.



Teurer Campingplatz und 33 Grad.

Jetzt um 23:30 Uhr siehts noch schlimmer aus.


2. August 2022

Pamplona Camping Ezcaba - N42° 51.428' W1° 37.411'

Jetzt hat uns doch noch mal die Hitzewelle erwischt. In Pamplona zeigt das Thermometer 36 Grad. Das sind wir überhaupt nicht gewöhnt, denn die Tage über 30 Grad können wir an einer Hand abzählen.

Zarautz war etwas regnerisch gewesen und so hat es uns nicht mehr in die Stadt hinab locken können. Stattdessen begnügten wir uns am Abend mit einem ziemlich teuren Seeteufel. Hat aber sehr gut geschmeckt und war sein Geld wert.


Auch der folgende Tag war nicht sehr motivierend, dafür aber Abkühlung durch Regen und Fußball EM der Frauen auf der Großleinwand im Restaurant. Leider verloren.
Gestern fuhren wir durch das grüne Bergland der Pyrenäenvorberge nach Pamplona und wieder einmal war das Navi nicht hilfreich beim Auffinden des richtigen Weges zum Campingplatz. Garmin, GoogleMaps und MAN-Navi haben auf ganzer Linie versagt, denn bei der Zufahrt gibt es eine neue Straße, die noch nicht im Kartenmaterial vorhanden ist.


Zum Mittagessen eine Thunfisch Empanada von Aldi

Heute war Stadtrundgang in Pamplona angesagt. Aber zuerst mussten wir etwas mehr als einen Kilometer zur Bushaltestelle laufen. Zum Glück fast nur im Schatten, denn das Thermometer kletterte schon gegen 30 Grad. Die Große Rundtour durch die Stadt begann an der Plaza del Castillo, führte am Rathaus vorbei und hinunter zum Tor Portal de Francia. Nach einer kleinen Rast machten wir dann eine lohnenswerte Besichtigung der Cathedrale von Pamplona. Mit der Stierkampfarena endete dann unser Rundgang in der Mittagshitze bei 36 Grad. Jetzt zerfließen wir im Schatten unseres Wohnmobils und hoffen auf eine Abkühlung am Abend. Morgen geht es nach Frankreich über die Pyrenäen nach Saint-Jean-Pied-de-Port.

Plaza de Castillo

Rathaus

Iglesia de San Sarturnino



Pamplona ist das erste große Ziel für die Pilger auf dem Camino


Portal de Francia

Cathedrale von Pamplona


Grab von Carlos III, König von Navarra und seiner Frau Leonor de Trastamana (15. Jhd)




Denkmal für Ernest Hemingway, einem Bewunderer des Stierkampfes


Monumento al Encierro




29. Juli 2022

Zarautz Gran Camping Zarautz - N43° 17.415' W2° 08.780'

Der Morgen war wolkenverhangen und deshalb lungerten wir bis etwa 12 Uhr auf unserem Platz herum. Dann kam doch noch die Sonne heraus und wir beschlossen in die Stadt hinunter zugehen. Unser Campingplatz liegt etwa 120m über dem Meer und deshalb wollten wir den Rückweg mit dem Bus machen. Der Abstieg zum Strand geht fast nur über Treppenstufen und ist deshalb auch recht anstrengend. Direkt am Strand gibt es auch noch einen Golfplatz und witzigerweise einen kleinen, nicht sehr breiten Streifen, als Biosphärenreservat dazwischen. Immerhin. Nach einem kleinen Imbiss machten wir noch einen Spaziergang durch die Gassen der Altstadt. Es gibt noch einige Gebäude aus dem 15. Jahrhundert. Zarautz selber weist allerdings auch Spuren bis in die Steinzeit auf. Inzwischen war es auch recht warm geworden und wir wollten wie geplant mit dem Bus zum Campingplatz hinauf. Selbiger kam aber aus unerfindlichen Gründen nicht. Also mussten wir die 120m Höhenunterschied über die Treppenstufen hinauf zum Platz nehmen und das in der größten Nachmittagshitze. Wir sind lebend oben angekommen. Nun kühlt ein guter Rosé aus Navarra. Morgen und übermorgen ist Regen angekündigt. Mal sehen was daraus wird.

Regenwolken über den Bergen im Hinterland

Der Goldstrand von Zarautz mit Golfplatz links




Zum Mittagsessen trinkt der Spanier/Baske Vino Tinto

Torre Luzea aus dem 15. Jhd


Musika Plaza

Ältester Turm der Stadt - Santa Maria de Real (15. Jhd)


Palazo Narros Jauregia


Dort geht es über Treppenstufen hinauf

29. Juli 2022

Zarautz Gran Camping Zarautz - N43° 17.415' W2° 08.780'

Nach einer verregneten Nacht in Cóbreces beschlossen wir Santillana de Mer, ein meist überlaufener Touristenort, auszulassen, denn im Regen wollen wir nicht durch das ansonsten sehr malerische Dorf wandern. Stattdessen wollten wir die Nachbildung der Höhle von Altamira besuchen. Sie zeigt die steinzeitlichen Höhlenmalereien wie z.B. die Höhlen von Lascaux. Einmal wieder hatte ich mich auf das Navi verlassen und landete prompt nach einer Weile auf einem asphaltierten Feldweg, kaum breiter als das Wohnmobil. Zudem erschwerten tiefhängende Äste die Fahrt. Zum Glück kam nichts entgegen und wir erreichten unbeschadet den Parkplatz bei der Höhle. Der war allerdings hoffnungslos überfüllt und wir hatten dann doch keine Lust stundenlang in der Schlange bei Regen und nasskaltem Wetter zu stehen. Kurzerhand wurde gewendet und wir fuhren nach Bilbao. Der einzig vernünftige Platz ist ein Gemeindestellplatz am Hang oberhalb von Bilbao. Das wissen auch andere Wohnmobilisten und so standen wir dann in der Schlange zur Zufahrt. Zum Glück erwischten wir dann doch noch einen der letzten Plätze und viele andere mussten auf den Parkplatz nebenan ausweichen oder sie kehrten um. Der Platz bietet einen tollen Ausblick auf die Stadt hinunter und jeder Stellplatz verfügt über Strom- und Wasseranschluss. Manko ist, dass es nur eine Toilette für je Männlein und Weiblein gibt und keine Duschen. Nicht weit vom Stellplatz fährt ein Bus in die Stadt hinunter und den nahmen wir dann auch. Eine halbe Stunde Fahrt für 2,70€ für uns beide. Dazu eine App die einem anzeigt wann der nächste Bus kommt. Deutschland kann noch viel lernen von Ländern wie Marokko, Spanien und Portugal. Die sind nämlich mit der Digitalisierung uns weit voraus. WIR sind das Entwicklungsland!!! Ein erster Rundgang zeigt, dass aus der ehemals verdreckten Industriestadt Bilbao ein recht netter Ort geworden ist, in dem die Kunst Einzug gehalten hat.

Hoffnungsvolles Warten in der Schlange

Glückszahl 56

Blick vom Stellplatz auf Bilbao



Einst Kloake der Stadt, heute ist der Nervion wieder sauber


Ein Muss in Bilbao - das Guggenheim Museum



Das Kunstwerk von Jeff Koons - "Puppy"

Für den folgenden Tag hatte ich online Karten gekauft. Rentner zahlen den halben Preis! 8€ sind für das tolle Museum fast geschenkt. Bevor wir jedoch ins Museum gehen besichtigen wir noch das Azkuna Zentrou - Alhóndiga Bilbao im Zentrum der Stadt.


Etwa 80 verschiedene Säulen gestalten den riesigen Innenraum des Gebäudes



Installation "Scientia" von Grimanesa Amarós, einer Peruanerin die in New York lebt.


"Memoria de Forma" von Antonia Fernández Alvira 



Etwa zwei Stunden lang haben wir das grandiose Guggenheim Museum, entworfen von Stararchitekt Gehry, erwandert und bestaunt. Selbst für Familien mit Kindern ist das Museum ein wunderbarer Ort. Moderne Kunst, zum Teil begehbar, gefällt selbst mir. Eine Sonderausstellung zeigte die Entwicklung der Automobile unter dem Aspekt des Designs.



Richard Serra "The Matter of Time"







Jean Dubuffet "Ardent Celebration"


Installation "Lift"



Sonderausstellung "Automobil":

Erstes Automobil von Mercedes - 1886


Rolls Royce

Delahaye Type 165 - 1939



VW-Bus T1 - 1952




Ferrari 250 GTO - 1962 (Belgisches Team, 3. Platz in Le Mans)


Das passiert, wenn man zu schnell ist.



Andy Warhol


Georges Seurat


Jeff Koons - "Tulips"


Anish Kapoor - The Big Tree And The Eye

Am Abend Bildbearbeitung, Halbfinale Deutschland-Frankreich und ein kühles Bier

Bilbao bei Nacht

Eigentlich wäre gestern Pamplona auf dem Zettel gestanden, aber zuerst das Wochenende abzuwarten schien vernünftiger. Da bot sich der Campingplatz bei Zarautz direkt an. Etwas eng und oben über der Bucht und der Stadt. Der Platz ist recht voll und wir sind froh überhaupt einen Platz zu haben. Großer Nachteil ist, dass direkt unter uns die Entsorgungsstation ist. Da ziehen ab und zu sämtliche Wohlgerüche Arabiens herauf. Was soll's. Wir gehen nachher in die Stadt, da wird es doch wohl besser riechen.



Die Bucht von Zarautz

Ganz oben der Campingplatz



Ingrid und das Meer

Aktualisierte Grüße an Don Alfredo :-)

25. Juli 2022

Cóbreces Área de autocaravanas - N43° 23.331' W4° 12.647'

Gestern auf einer landschaftlich tollen Fahrt die Picos de Europa umrundet. Zunächst auf der N-625 und dann auf der N-621 ging es mal wieder auf kurvenreicher Strecke durch atemberaubende Landschaften. In Riano am großen Stausee geht es auf der N-621 hinauf zum 1606 m hohen Puerto de San Glorio. Auf der serpentinenreichen Straße geht es dann wieder hinunter nach Panes, wo wir wieder Richtung Cangas de Onís abbogen. Zu unserem Tagesziel nahe Cóbreces war es dann auch nicht mehr weit und fanden sogar noch einen Platz auf dem Camping Naranjo de Bulnes. Nach einer Mittagsrast gingen wir dann zu einer der Cuevas in denen der berühmte Queso de Cabrales, benannt nach dem gleichnamigen Dorf, gelagert wird. Es handelt sich dabei um einen Blauschimmelkäse der früher aus Kuh-, Schaf- und Ziegenmilch hergestellt wurde. Heute besteht er fast nur noch aus Kuhmilch. Den Abend ließen wir in einer Cidreria bei einem guten Essen und einer speziellen Flasche Cidre ausklingen.



Eine sehr große Kuhherde wird gerade über die Straße geleitet.




Cueva el Cares in Cabrales

Hier reift in der Höhle der Käse für 2-5 Monate

Ein spezieller Cidrespender

Das Wetter für heute war in den Picos mit Regen vorhergesagt und deshalb fuhren wir nach dem Frühstück und einem Einkauf im Dorf Richtung kantabrische Küste. Ziel war Cóbreces, genauer gesagt die ehemalige Zisterzienserabtei in der hervorragender Trappistenkäse hergestellt wird. Den Ort kenne ich schon seit über 30 Jahren und damals haben wir noch mit dem Wohnwagen auf einem Campingplatz in der Bucht von Cóbreces übernachtet. Schon vor 11 Jahren gab es diesen Platz nicht mehr, aber heute gibt es einen tollen Wohnmobilstellplatz mit allem, was man auch auf einem Campingplatz erwarten kann. Die Sanitäranlage ist sehr sauber, groß und recht neu. Recht bald machten wir uns dann auf den Weg an die Küste wo die an einer kleinen Flussmündung ins Meer die Ruine der Mühle Acantilado de Bolao steht. Anders als vor 11 Jahren führt nun eine asphaltierte Straße bis kurz vor die Mühle und entsprechend viel ist hier los. Damals waren Gisela und ich ganz allein dort. An der Steilküste entlang gingen wir dann wieder zurück zu unserem Platz. Hatten sich den ganzen Tag Regenwolken am Gebirge gestaut, so blieben wir dann am späten Nachmittag von einem kurzen Schauer nicht verschont. Eigentlich wollten wir mal wieder die landestypischen Köstlichkeiten in einem Restaurant ausprobieren, aber das fällt heute flach und es wird Essen aus der Tüte geben. Aber zum Glück habe ich schon mal einen Rosé aus Léon kaltgestellt. Zudem haben wir im Kühlschrank noch Trappistenkäse und im Gefrierfach Eis.

Stellplatz in Cóbreces mit Blick auf  Kloster und Klosterkirche


Küstenabschnitt bei der alten Mühle




Ehemaliges Kloster aus dem 10. Jahrhundert, heute Friedhof der Gemeinde

23. Juli 2022

Posada de Valdeón Área de autocaravanas - N43° 09.168' W4° 55.047'

Heute war mal wieder ein perfekter Tag. Am späten Morgen kamen endlich die Berge aus den Wolken heraus und es bot sich uns ein spektakulärer Ausblick. Der Rest des Tages war wolkenlos bei aller schönstem Wanderwetter. Unser Tagesziel war die Hängebrücke über den Cares, an der ein Klettersteig beginnt. Da es stetig bergab ging, bedeutete das auch, dass es auf dem Rückweg auch wieder stetig bergan gehen würde. Also machten wir nach gut 4 km wieder kehrt. Überraschend viele Jugendgruppen, schwer beladen, begegneten uns. Die hatten alles, was man so braucht dabei, selbst Kochtöpfe. Die Aussichten auf dem Hin- und Rückweg waren einfach überwältigend schön. Also: Bilder genießen.

So langsam verschwinden die letzten Wolken





Das Bergdorf Cordinanes de Valdeón

Mirador del Tombo

4 Kletterer auf der Via Ferrata de Valdeón

Einstieg zum Klettersteig

Eine der vielen Jugendgruppen

Ein Radler am Ende eines Wandertages


Beine hochlegen und das Bergpanorama genießen!

22. Juli 2022

Posada de Valdeón Área de autocaravanas - N43° 09.168' W4° 55.047'

Gestern war der perfekte Tag, um die Lagos de Covadonga zu besuchen. Etwa 2km vom Campingplatz entfernt ist die Haltestelle für den Shuttlebus (4,50 € pP) zu den Seen hoch. Die Straße hinauf ist sehr eng und anders als vor 11 Jahren, dürfen nun auch tagsüber PKWs und Wohnmobile hochfahren. Ich würde das nicht machen! Hunderte Touristen werden jeden Tag hinaufgekarrt, aber die Menschenmassen verteilen sich. Der Aufstieg zum Bergrücken zwischen den beiden Seen Enol und Ercina lohnt auf jeden Fall, denn die Aussicht ist gigantisch. Bei einem kleinen Abstecher etwas abseits des Weges sahen wir noch zwei iberische Steinmarder. Die kleinen Tierchen waren sprichwörtlich wieselflink und schwer zu fotografieren.




Lago Enol

Lago Ercina



Den Abend verbrachten wir in einem sehr guten Grillrestaurant und wie gewöhnlich waren die Portionen riesig.




Am frühen Abend fing es dann an zu nieseln und in der Nacht setzte leichter Regen ein. So hatte es auch die Wettervorhersage angezeigt. Die etwas nassen Sachen von unter der Markise kamen in die Garage und wir über Cangas auf die N-625. Die zum Teil recht enge Straße windet sich in der Schlucht der Sella hinauf ins Gebirge. Manchmal war die Straße über der Schlucht nur so breit wie unser Fahrzeug. Zweimal ging es auch durch einen unbeleuchteten Tunnel. Vom Regen heruntergespülte Felsbrocken erforderten die volle Aufmerksamkeit. Zum Glück kamen uns nur ganz wenige Fahrzeuge entgegen. Die Nebenstraße nach Posada de Valdeon war überraschend breiter und so erreichten wir problemlos unser Tagesziel. Tiefhängende Wolken verhinderten allerdings die Aussicht auf die über 2500m hohen Berge ringsum. Aber morgen soll ja das Wetter wieder perfekt sein. Der Wohnmobilstellplatz ist überraschend gut. Er gehört der Gemeinde und kostet 10 € am Tag, inkl. eigene Strom- und Wasserversorgung. In der Sporthalle nebenan befinden sich die Duschen und Toiletten. Bezahlen muss man online, was kein Problem ist.



Suchbild: Wo ist der Tunnel?


Stellplatz in Posada de Valdeón



Es gibt zahlreiche Wanderrouten

Nur zaghaft trauen sich die hohen Berge aus den Wolken


20. Juli 2022

Cangas de Onís Camping Covadonga - N43° 20.787' W5° 05.010'

Am Sonntag wanderten wir zum berühmtesten Strand Galiziens, dem Strand "As Catedrais". Anders als ich vor 11 Jahren schon mal hier war, muss man sich jetzt online registrieren, um an den Strand zu dürfen. Das merkt man aber erst, wenn man in der Schlange bis ganz nach vorne gekommen ist und wieder weg geschickt wird. Ingrid hatte keine Lust in der Hitze des Tages nochmals anzustehen, nachdem ich die Online-Registrierung abgeschlossen hatte. Die kostet nichts und witzigerweise kontrolliert auch niemand mehr, ob man den Strand wieder verlassen hat. Dafür wird man aber über die Gefährlichkeit des Strandes bei Flut aufgeklärt. Wenigstens weiß man, wie viele Leute am Strand eventuell ertrinken könnten. Digitalisierung in Perfektion! Nachdem die obligatorischen Fotos gemacht waren, ging es nach einer kleinen Stärkung wieder zurück zum Campingplatz. Die Strecke war dann doch mehr als 10 km gewesen.







Am Montag ging es dann auf kurvenreichen Nebenstraßen der Küste folgend nach Gijon. Luarca brachte einmal Schwierigkeiten, als ich meinem Navi nicht folgen wollte, das mich eine enge Straße in der Stadt den Berg hinaufschicken wollte. Stattdessen landete ich in einer Sackgasse auf einer ebenso engen Straße am Hafen, die zudem für Fahrzeuge über 5,50m gesperrt war. Da es kein Zurück mehr gab, musste ich wohl oder übel bis ans Ende der Straße fahren, um dann den gleichen Weg wieder zurück zu fahren. Zum Glück kam nichts entgegen. Also folgte ich dann doch dem Navi. Aber eine Hauptstraße durch die Stadt sieht für mich definitiv etwas anders aus. Ist ja auch nix passiert! Der Stellplatz in Gijon den ich schon von früher kannte war hoffnungslos überfüllt und so mussten wir auf einem dreckigen Parkplatz für 6 Euro die Nacht parken. Einziger Vorteil war, dass es bis zur Strandpromenade und zum McDonalds nicht so weit war.

Auch andere Wohnmobile mussten mit diesem Platz Vorlieb nehmen.



Bei solch einem Parkplatz treibt es einem dann doch hurtig in die Stadt. Gijon sieht an der breiten Strandpromenade nicht besonders einladend aus. Noch sind nur relativ wenige Menschen am Strand, was sich aber bald ändern wird. Gelangt man aber ins Stadtzentrum, sieht das Bild schon ganz anders aus. Zuerst geht es über den Plaza Mayor hinüber zum alten Hafen, der nun eine Marina ist. Dort begegnet uns dann auch zum ersten Mal der Nationalheld Asturiens, Pelayo an der Plazuela del Marqués. In Gijon selber gibt es relativ viele Jugendstil-Häuser und eine Basilika aus der Jahrhundertwende, also auch Jugendstil. Pompös im Innern. Für den Rückweg lassen wir uns viel Zeit, denn der Parkplatz kann uns nicht reizen. Es ist später Nachmittag und nun ist der Strand voller Menschen und die Uferpromenade ebenso. Es ist ein ganz normaler Werktag.

Strand und Uferpromenade von Gijon


Am Plaza Mayor

Pelayo-Denkmal

Typisch Asturien: ein Baum aus Cidre-Flaschen.


Der alte Hafen, jetzt Marina



Basilika Santuario del Sagrado Corazón de Jesús



Am späten Nachmittag geht man an den Strand oder flaniert auf der Promenade

Gijon bei Nacht

Gestern fuhren wir dann recht früh los, um zeitig in den Picos de Europa zu sein. Wieder auf sehr kurvenreichen, aber landschaftlich tollen Straßen. Schon früh sind wir auf dem Campingplatz "Covadonga" etwa 3 km von Cangas de Onís entfernt. Da das Wetter schön ist und es schon zu spät für die Lagos de Covadonga, machen wir Waschtag. Danach ein kleiner Spaziergang durch den kleinen Weiler hinter unserem Campingplatz. Auch das muss mal sein. Am Abend gehen wir in ein tolles Grillrestaurant und speisen üppig Secreto Iberico, das ist Fleisch vom schwarzen Iberico-Schwein. Sehr lecker und sehr viel und alles musste mit einer Flasche Hauswein hinuntergespült werden. Vom Kellner überredet ließ ich mir noch eine "asturische Spezialität" als Nachtisch bringen. Zuhause nennen wir das Reisbrei mit Zimt und als Kinder haben wir das zuhause sehr gerne gegessen. So weit und doch so nah!

Nicht viel los, heute Abend aber voll.

Nach dem Waschgang Süßwaren aus Gijon

Nach dem Trockengang Cidre (Apfelwein 6%) aus Asturien



Typischer Getreidespeicher

Ein erster Blick auf die Berge



Nach anstrengender Arbeit Rotwein aus der Gegend von Valladolid

Secreto Iberico

Einfach nur Reisbrei mit Zimt und Zucker

Nachtruhe nach einem anstrengenden Tag

Heute wollten wir eigentlich zu den Seen hinauffahren. Der Bus geht etwa 2 km von hier am Parkplatz P2 ab. Der Himmel ist stark bewölkt und der Ticketverkäufer zeigt uns ein Livebild von den Seen. Nix zu sehen von den Seen. Alles in tiefen Wolken verhüllt. Also fahren wir nur bis nach Covadonga hinauf, wo in einer Karsthöhle Pelayo begraben ist. Es ist ein Wallfahrtsort für viele Spanier, weil hier Pelayo um 720 n. Chr. ein maurisches Heer besiegt hatte und aus Asturien vertrieb. Das wird als Beginn der Reconquista, also der Rückeroberung, Spaniens angesehen. Pelayo war auch der erste König Spaniens. Die Bauten und die Kirche sind allerdings viel jüngeren Datums und entstanden im letzten Jahrhundert.

Wallfahrtskirche

Begräbnisort von Pelayo und Kapelle

Basilica de Santa Maria la Real de Covadonga und Pelayo-Statue

Nach einem ausgiebigen Besuch, das Wetter war immer noch nicht besser, fuhren wir nach Cangas de Onís hinunter, um uns die Stadt anzuschauen. In Cangas starb auch Pelayo. Viel gibt es dort nicht zu sehen. Hauptsehenswürdigkeit ist die Ponte Romano. Die Brücke stammt aber im heutigen Zustand aus dem 13. Jahrhundert und steht wohl an der Stelle oder auf Fundamenten einer ehemaligen römischen Brücke. Inzwischen war jetzt die Sonne doch noch am Himmel, aber für die Seen war es dann doch zu spät. Das wollen wir morgen nachholen.


Kirche von Cangas de Onís und Pelayo-Statue.

Marktplatz

Ponte Romano


Der Fluss Sella an der Ponte Romano


Auch hier gibt es zahlreiche Sidrerias - Asturien ist / trinkt Apfelwein


16. Juli 2022

Barreiros Camping A Gaivota - N43° 33.734' W7° 12.457'

Gestern den wohl teuersten Platz in Spanien angefahren. Ein Stellplatz in der Marina von A Coruna. 43 € pro Nacht. Dusche und Toilette im Gebäude für die Segler. WiFi gratis, aber krottenschlecht und funktioniert meistens nicht mal im Eingangsbereich des Büros. Der einzige Vorteil ist, dass man relativ schnell in der Altstadt ist. Das machen wir auch gleich und gehen erst mal an der Strandpromenade zum Praza de Maria Pita mit dem pompösen Rathaus. Maria Pita ist eine Ortsheldin, die die Mauern der Stadt verteidigte als Francis Drake mit seiner englischen Flotte 1589 die Stadt niedermachen wollte. Von hier war nämlich 1588 die spanische Armada gegen England gesegelt und musste eine schmächliche Niederlage einstecken. Allerdings wurde die Armada nicht von den Engländern endgültig besiegt, sondern von den Niederländern am 25. April 1607 vor Gibraltar.




Stellplatz in der Marina

Praza da Maria Pita



In der Stadt ist noch nicht viel los und deshalb beschließen wir zum Torre Hercules etwas außerhalb der Stadt zu gehen. Der Turm ist der einzige römische Leuchtturm, der noch aktiv ist. Allerdings basiert der heutige Turm auf den Mauern des römischen. Die Küstenlandschaft ist schön und als wir wieder in der Marina zurück sind, stecken uns über 8 km in den Füßen.



Die Masten stammen von der Straßenbahn, die hier von 1903 bis 1963 fuhr.


Torre Hercules






Am Abend gehen wir noch einmal in die Stadt. Jetzt um 21 Uhr ist so richtig was los. Auf der Uferpromenade finden 3 gegen 3 Basketballspiele statt, während in der Innenstadt in jeder Gasse unzählige kleine Restaurants voll besetzt sind. Es herrscht ein unbeschreiblicher Lärm, aber die Stimmung ist toll. Als wir in die Betten fallen sind es dann doch über 12 km, die wir insgesamt zurückgelegt hatten.







Heute morgen sind wir relativ früh aufgebrochen. Die Stadt liegt im Nebel und es ist recht frisch. Wir fahren quer übers Land, durch grüne Landschaften und eine malerische Bergwelt des Fragas do Eume Naturparks. Die abgelegenen Städte am Jakobsweg Vilalba und Mondonedo liegen am Weg zu unserem Tagesziel an der Biskaya unweit von Ribadeo.




14. Juli 2022

Muxia - Camping El Paraiso - N43° 06.200' W9° 09.854'

Gestern wieder mal ans Ende der Welt gefahren - ans Cabo Fisterra (auf Gallego), Finisterra (auf Spanisch). Eigentlich wollten wir dort mal wild campen, falls es die Temperaturen erlauben würden. Aber daraus wurde nichts. Auch hier herrschte drückende Hitze von etwa 40 Grad. Kein kühlender Wind in Sicht. Das Kap ist der eigentliche Null-Kilometer-Punkt des Camino. Normalerweise endet er vor der Kathedrale in Santiago. Aber der ultimative Endpunkt am Meer liegt halt dann doch noch 4-5 Wandertage entfernt von Santiago. Überraschend viele Pilger waren in der Mittagshitze auf dem Weg hinauf zum Kap. Wir stellen unser Fahrzeug neben zwei Böblinger Wohnmobilen an der Steilküste ab und gehen die restlichen Kilometer zum Leuchtturm am Cabo Fisterra. Nicht lange bleiben wir und nachdem wir die obligatorischen Fotos gemacht hatten, fuhren wir weiter nach Norden an der Küste entlang nach Muxia. 


Tolle Aussicht, aber viel zu heiß!




Kilometer 0,000 des Camino

Leuchtturm am Cabo Fisterra

Mal wieder ein Selfie vom Ende der Welt

Unser Campingplatz liegt terrassiert an einem steilen Hang zwischen Muxia und Camarinas, wo ein kühler Wind weht und die Aussicht aufs Meer toll ist. Ob das morgen gut wird, wenn ich das Fahrzeug aus der engen Terrasse herausmanövrieren muss weiß ich noch nicht. Ich muss auf dem schmalen Platz um 180 Grad wenden, will ich die steile Auffahrt nicht wieder rückwärts hinunter. Ich hoffe, dass ich bei der Aktion unten an der Straße nicht aufsitze! Nach einem mittäglichen Obstsalat freuten wir uns auf eine gute Speise in einem der drei Restaurants am Strand. Ingrid bestellte Roxo, das ist so was ähnliches wie Schweinegeschnetzeltes, und ich einen Pulpo a Feira, einen Oktopus in der Hoffnung nun einen besseren als den in Nazaré zu bekommen. Die Bedienung parlierte in ordentlichem Französisch mit uns und ich fragte sie, ob denn alles frisch und von der Region sei. Das bejahte sie und sahen sie nicht wieder. Der Grund: Ingrids Gericht war okay, wenn man davon absieht, dass das Fleisch auf schwammigen Pommes drapiert war. Mein Oktopus kam auf einem Holzteller daher, Unterlage fettige Kartoffelscheiben und der Oktopus kalt, fast noch gefroren. Von wegen frisch – das Zeug kam aus der Tiefkühltruhe. Den jungen Kellner gerufen, er solle das in die Küche tragen und mir bitte warm wieder bringen. Mikrowelle sei Dank, kam er nach wenigen Minuten zurück. Ich ließ ihn nicht gehen, sondern probierte erst einmal das Ergebnis. Es war jetzt lauwarm. Wieder schickte ich ihn in die Küche und ich war ziemlich angepisst. Dann kam er wieder, der Mikrowelle sei‘s gedankt, und es war jetzt wenigstens heiß. Zum Glück war der Oktopus nicht zäh, sonst hätte ich ihm den Teller hinterher geworfen. Oktopus = 16 €, Schwein = 8 € und mit Getränken dann etwa 31 €. Eine Unverschämtheit, die ich sofort mit einer vernichtenden Kritik bei GoogleMaps belohnte. Trinkgeld gab es natürlich keins.

Aussicht vom Campingplatz - hinten links Muxio


Der wohl schlechteste Oktopus der Welt!

Heute Vormittag war es schnell schwül-heiß und ein kleiner Spaziergang zum Leuchtturm am Strand brachte auch nur wenig Erfrischung. Der Strand ist toll, aber nur wenige trauen sich ins kalte Atlantikwasser. Am Ende des Strandes mündet der kleine Fluss Rio do Lago ins Meer. Das ist sehr malerisch und vermittelt den Eindruck eines Flusses in den Tropen. Auf dem Rückweg legten wir noch eine Rast im Campingrestaurant ein und bestellten auf 8 Uhr heute Abend einen Tisch. Bin gespannt, was uns dann an kulinarischen Highlights erwartet. Jetzt, um halb vier, Uhr setzt endlich eine kühlende Brise ein.




Rio de Lago - Mündung ins Meer



12. Juli 2022

Santiago de Compostela - Camping As Cancelas - N42° 53.362' W8° 31.467'

Letzter Tag in Santiago. Es ist brütend heiß. Schon am frühen Mittag hat es etwa 40 Grad. Der Weg in die Stadt hinunter, etwa 3,5 km geht noch. Schlimmer sind die Temperaturen für die Pilger, die sich mit ihren Rucksäcken zur Kathedrale schleppen. Wir nehmen einen kleinen Mittagsimbiss an einem winzigen Lokal, der Café Bar la Campana, in Nachbarschaft des Klosters San Martino Pinario. Eine junge Ungarin stürzt gerade heraus und bittet mich ein Foto von ihr zu machen. Sie ist die ganze Strecke von über 600 km von Lissabon in 20 Tagen hierher gepilgert. Jetzt hat sie es ganz eilig und muss auf den Bus, zum Flughafen und zurück nach Ungarn. Wir passieren das Gebäude, in dem die Pilger ihre Urkunde abholen und wollen in einen Park, von wo man eine gute Aussicht auf die Kathedrale hat. Leider ist er wegen Bauarbeiten geschlossen und wir müssen in der Mittagshitze wieder hinauf in die Altstadt. Das ist eine schweißtreibende Angelegenheit und so nehmen wir kurzentschlossen ein Taxi, das uns zum großen Einkaufszentrum mit Carrefour-Supermarkt bringt. Vollklimatisiert versteht sich. Da uns nach einem Kaffee gelüstet gehen wir auf die Restaurantebene, wo es etwa 10 zur Auswahl gibt. Aber es gibt kein Café. Hamburger, Döner, KFC und sonst noch was, aber keinen Kaffee. Also wieder hinunter in den Carrefour, wo wir Obst und Getränke einkaufen. Das will leider den restlichen Berg hinaufgeschleppt werden. Parkmöglichkeiten für ein Wohnmobil gibt es dort leider nicht. Völlig fertig erreichen wir unseren Stellplatz in der obersten Reihe – selbstredend. Ich schalte die Klimaanlage an - normalerweise bleibt sie aus – und als ich dann die Kaffeemaschine anwerfe, fliegt die Sicherung. Ein netter Holländer gibt mir den Tipp das Kabel völlig von der Kabelrolle zu nehmen, denn dort war der Überspannungsschutz aktiv geworden. Das hat leider nicht allzu viel gebracht, denn nach etwa einer Stunde flog die Sicherung erneut heraus. Also keine Klimaanlage. Erst gegen Morgen kühlte es soweit ab, dass es erträglich wurde.



Kloster San Martino Pinario


Die flotte Ungarin

Igreja San Francisco

Hier gibt's die Pilgerurkunde

Nachtisch am Abend - Ananas vom Grill

11. Juli 2022

Santiago de Compostela Camping As Cancelas - N42° 53.362' W8° 31.467'

Weil das Wochenende bevorstand haben wir unseren Aufenthalt in O Grove um zwei Tage verlängert. Vorgestern kam gegen Mittag ein Fischer mit seiner frisch gefangenen Ware vorbei. Spontan haben wir Sardinen, Tintenfische und Gambas erstanden. Mein Job war es allerdings dann auch, das Getier auszunehmen und zu putzen. Bei den Sardinen und den Tintenfischen war das eine sehr eklige Angelegenheit. Aber da muss man durch, wenn man hinterher lecker essen will. Obwohl - der Appetit war mir nach der Schlachterei schon fast vergangen. Wie man auf dem Bild sehen kann, war es dann tatsächlich auch sehr lecker und eine Flasche Rosé tat ihr übriges.


Gestern, am frühen Nachmittag zog dann über dem Meer eine dunkle Wolkenwand her. Waren es am Tag zuvor noch an die 30 Grad gewesen, so sanken die Temperaturen rapide auf 16 Grad. Die Luft war feuchtkalt und so mussten wir uns bald ins Wohnmobil zurückziehen.


Heute Morgen Abfahrt nach Santiago de Compostela. Das sind nur etwa 80 km, aber über die Dörfer dauert es dann doch über 2 Stunden. Überall Geschwindigkeitsbegrenzungen auf 50 km/h und Speedbraker, die man nur im Schritttempo überfahren kann. Der Plan war eigentlich einen Einkauf im Carrefour unterhalb des Campingplatzes zu tätigen, aber für Wohnmobile gab es keine Parkplätze. Deshalb beschlossen wir den Einkauf auf dem Rückweg aus der Stadt am Nachmittag zu machen. In der obersten Reihe des Campingplatzes fanden wir ein schattiges Plätzchen.


Nach einer kurzen Mittagspause machten wir uns auf den Weg in die Stadt. Santiago ist DAS Pilgerziel zahlreicher Menschen. Jung und Alt, krank und gesund zieht es magisch an diesen Ort. Für viele Pilger sind es nicht unbedingt religiöse Motive diesen Weg, den Camino, auf sich zu nehmen. Vielmehr ist es ein Weg zu sich selbst, ein tolles Gruppenerlebnis, oder der Beweis, dass man etwas schier Unmögliches schaffen kann. Auf dem Weg in die Stadt hinunter trafen wir auf eine kleine Pilgergruppe. Sie stützten in ihrer Mitte einen offensichtlich kranken und gehbehinderten alten Mann. Einer links und einer rechts gaben sie ihm Halt und hinter ihm ging ein Dritter, falls der alte Herr stürzen sollte. Sein Gesicht war von der Anstrengung schwer gezeichnet, aber er hatte die Willenskraft, so kurz vor dem Ziel nicht aufzugeben. Später saß ich alleine auf dem Platz vor der Kathedrale. Immer wieder kamen einzelne Pilger oder Gruppen, Lieder singend hinzu. An der Jakobsmuschel vor dem Gotteshaus wurde geklatscht, gejubelt, geherzt. Irgendwann kam die Pilgergruppe, der wir zuvor begegnet waren, um die Ecke beim Hotel Hospital Real de Santiago de Compostela auf den großen Platz. Mit letzter Kraft schleppte sich der alte Herr zur Jakobsmuschel, um sie mit seinem Wanderstock zu berühren. Der ganze Platz jubelte und applaudierte. Das Gesicht des Mannes erstrahlte als die ganze Last und Mühsal von ihm abfiel. Ich war von der Szene so ergriffen, dass ich gerührt weinen musste. Und ich war nicht der Einzige. Ich glaube genau das ist es, was so viele Menschen auf den Weg nach Santiago bringt.

Eine der unzähligen Kirchen und Kapellen auf dem Weg in die Stadt


Auch das ist Santiago - leere Gassen und Stille

Die Kathedrale von hinten

Das Kloster San Martino Pinario

Endpunkt einer Pilgerreise - der Praza do Obradoiro

Hier endet der Camino


Der alte Mann in der Mitte und seine Freunde





8. Juli 2022

O Grove Camping Muineira - N42° 27.603' W8° 53.638'

Fast 7000 km liegen nun hinter uns. Was haben wir bis hierher nicht alles erlebt! Dennoch scheint die Zeit wie im Fluge zu vergehen. Jetzt sind wir in Galizien angekommen. Auf dem kleinen Campingplatz Muineira bin ich nun das vierte Mal.  Das erste Mal mit Wohnwagen und dabei waren meine Eltern und Familie Eisenbeis. 6 Erwachsene und 4 Kinder vor gut 30 Jahren. Dann vor etwa 25 Jahren wieder mit dem Wohnwagen und den Kindern. Andreas erinnerte sich sofort, als ich ihm gestern das Bild vom Strand geschickt habe. Damals gab es einen großen herrenlosen Hund mit rotem Halstuch, der sehr zutraulich war. Allerdings hatte er etliche Zecken von denen Andreas ihn befreiten. Von da an waren sie die besten Freunde. Leider mussten wir das arme Tier alleine zurücklassen, denn zuhause wartete unsere Katze. Hier erhielten wir auch die Nachricht, dass mein Vater in der Nacht zuvor gestorben war. Nur vage erinnere ich mich an die furchtbare Non-Stopp-Fahrt nach Hause, damit wir rechtzeitig zur Beerdigung zurück sein würden. Zwei Tage und nur eine kurze Pause dazwischen hat es vom äußersten Ende Europas nach St. Georgen gedauert. Unsere erste Fahrt mit dem neuen Wohnmobil führte uns vor 11 Jahren wieder hierher. Wir waren auf dem Weg die Iberische Halbinsel zu umrunden. Heute hat sich an dem Platz so gut wie nichts verändert. Der Patron ist in die Jahre gekommen, wie ich, und sein Sohn betreibt nun das Geschäft. Wir werden hier 4 Tage bleiben, damit wir nicht am Wochenende im Trubel von Santiago de Campostela enden.

Gestern Abend gegen 20:30 Uhr waren wir im Restaurant Arroceria A Lanzada, wo ich auch schon mit Gisela gut gespeist hatte. Das Arroz de Mariscos war reichlich und hervorragend. Die Meeresfrüchte - Muscheln, Miesmuscheln, Tintenfisch und Jakobsmuschel - waren frisch und keine TK-Ware. Heute morgen waren auch zahlreiche Fischerboote in der Bucht unterwegs.

Nach wie vor ist die ganze Bucht ein Traum, das Wasser leider sehr kalt. Bis zum Knie kann man es aushalten und zum Schwimmen dann doch noch in Ufernähe zu flach.


Am späten Nachmittag noch über 30 Grad

Im Restaurant mit Blick auf die Bucht

Mal wieder ein schöner Sonnenuntergang




6. Juli 2022

Viana do Castelo Orbitur Viana do Castelo - N41° 40.709' W8° 49.579'

Von Braga nach Viana do Castelo ist es nicht weit. Es ist auch gleichzeitig unser letzter Platz in Portugal. Morgen geht es weiter Richtung Pontevedra in Spanien. Ingrid hatte eine Fährverbindung ans andere Ufer des Lima-Flusses Entdeckt, denn an der Mündung desselbigen liegt die Stadt am anderen Ufer. Schon von Weitem sieht man über der Stadt die Wallfahrtskirche Santuario do Sagrado Coracao de Jesus aufragen. Der gewaltige Bau ist nicht besonders alt, steht aber an der Stelle einer prä-römischen Siedlung. Zum Glück gibt es einen Elevador hinauf. Die Seilbahn ist mit 650m die steilste und längste Standseilbahn Portugals. Von oben hat man einen tollen Blick auf die Stadt und das Meer. Früher war Viana das Zentrum der Anlandung von Kabeljau aus den nordamerikanischen Gewässern. Vom alten Glanz und Wohlstand zeugen noch heute die Gebäude der Altstadt, in deren Herzen sich die Praca da Republica mit ihren Gebäuden aus dem 16. Jahrhundert und nicht weit davon der Kathedrale befindet. Auf das Mittagessen hatten wir verzichtet und stellten aber fest, dass die Restaurants alle geschlossen waren und erst wieder um 19 Uhr aufmachten. Also nahmen wir wieder die Fähre ans gegenüberliegende Ufer und versuchten es vergeblich in einem Restaurant dort. Aber außer Snacks hatten sie erst wieder um 19 Uhr was zu bieten. So blieb uns nichts anderes übrig als auf dem Campingplatz selber zu kochen. Hat auch geschmeckt!


Das kleinere Schiffchen war unsere Fähre



Praca da Republica





Kathedrale von Viana



5. Juli 2022

Braga Camping Braga - N41° 32.282' W8° 25.332'

Abfahrt ins Tal des Duoro. Doch zuerst noch ein Besuch bei Aldi und Vorräte auffrischen. Dann ging es mal wieder durch viele enge Gassen und eine unübersichtliche Wegführung, bis wir endlich aus Porto draußen waren. Dann aber entschädigte eine tolle Berg- und Schluchtenlandschaft im Tal des Duoro. Ich hätte die Fahrt noch mehr genießen können, wenn ich nicht immer wieder auf unaufmerksame Autofahrer hätte achten müssen, um Unfälle zu verhindern. Im Kurvenschneiden sind die Portugiesen nämlich ganz groß. So zog sich die relativ kurze Strecke nach Peso da Régua doch ziemlich hin, denn meistens konnte ich nicht einmal 50 km/h schnell fahren. Der Stellplatz in Régua liegt unmittelbar am Fluss bei drei Brücken und jeder Platz hat einen eigenen Strom- und Wasseranschluss für 3 Euro am Tag. Die Temperaturen waren schon auf über 30 Grad gestiegen, aber zum Glück wehte ein kräftiger Wind den Fluss hinauf und machte die Hitze erträglich. Ab und zu fuhr eines der Flusskreuzfahrtschiffe vorbei, die in Porto starten. Am Abend dann in die Kleinstadt zum reichlichen Abendessen. Zurück am Platz hatten unsere Nachbarn gerade eine gute Zeit ud luden uns spontan zu eine süßen Portwein ein.







Heute morgen sind wir recht bald aufgebrochen, da unser Nachbar ziemlich laut war, als sie losfuhren. Über die grünen Berge ging es wieder auf engen und kurvenreichen Straßen nach Nordwesten Richtung Braga. Dort kamen wir bei heißem Wetter schon vor 12 Uhr an und streckten erst mal unsere müden Glieder lang. Gegen 14 Uhr machten wir uns auf den Weg in die Stadt mit eine großen Umweg. Die Handyapp war etwas ungenau gewesen, da der Empfang nicht immer gut genug für eine Positionsbestimmung war. Aber das lange Laufen sind wir inzwischen gewöhnt und macht uns trotz Hitze nicht mehr so viel aus. Endlich erreichten wir die richtige Bushaltestelle und bald darauf waren wir am Fuße der Wallfahrtskirche Bom Jesus do Monte. Mit einer altertümlichen Seil-Zahnradbahn ließen wir uns nach oben befördern. Bekannt ist die Kirche ja wegen ihres Treppenaufgangs mit seinen fast 600 Stufen. Die gingen wir nach einer kurzen Besichtigung wieder hinab und ließen uns vom Bus in die Stadt fahren. Die Hitze war jetzt fast unerträglich und außer dem Stadttor und der Kathedrale von außen, ließen wir es für heute gut sein. Da wir seit dem Morgen nichts gegessen hatten beschlossen wir den Tag in einem kleinen Restaurant unweit der Kathedrale. Danach machten wir uns zu Fuß auf den Weg zum Campingplatz, wo schon dunkle Wolken heranzogen. Wir waren kaum im Wohnmobil, als ein heftiges Gewitter mit Regen über uns hereinbrach. Glück gehabt. Jetzt ist es etwas abgekühlt und die Nachtruhe wird angenehm werden.












3. Juli 2022

Porto Istas Garden - N41° 06.492' W8° 38.798'

Letzter Tag in Porto. Ein wenig haben wir uns schon in diese bezaubernde Stadt verliebt. Immer wieder gibt es etwas Neues zu entdecken. Charmante Gässchen, kleine Restaurants, hin und wieder auch mal witzige Graffitis und natürlich unzählige Kirchen. Gestern sind wir mit der Seilbahn hinauf zum Mosteiro da Serro do Pilar hinaufgefahren. Von dort oben hat man den besten Blick auf Porto und den Duoro. Im daruter liegenden kleinen Park Jardim do Morro hielten wir uns eine ganze Weile auf, weil da gerade eine Liveband spielte. Wir gingen dann oben über die Brücke, wo auch die U-Bahn entlang fährt. Dann am Bahnhof vorbei und zum Mittagessen in ein Minirestaurant. Gerade mal etwas mehr als 2 m breit und 6-7 m lang. Da passte gerade mal ein Tisch an die Wand und der Kellner musste sich hinter einem durchschlängeln. Das Essen war prima und günstig. Ein Stopp in einem bunten Laden der Konserven, u.a. auch Sardinen verkauft. Für zuhause habe ich dann auch "sehr günstig" eingekauft. Danach zum Torre dos Clérigos und dem kleinen Park hinauf zur Igreja do Carmo, deren eine Außenfassade fast komplett mit Azulejos geschmückt ist. Danach wollten wir eigentlich in den berühmten Buchladen Livraria Lello, aber die lange Schlange machte uns die Entscheidung leicht, auf dieses Highlight zu verzichten. Damit man in den Buchladen hinein darf, muss man natürlich bezahlen. Deshalb marschierten wir wieder Richtung Fluss und zur Börse, dem Palácio da Bolsa beim Mercado Ferreira Borges, einer roten Eisenmarkthalle. Davor steht ein Denkmal Heinrich des Seefahrers. Solchermaßen angestrengt nach einem langen Stadtrundgang, nahmen wir die Fähre ans gegenüberliegende Ufer und gingen schnurstracks ins Casa Portuguesa do Pastel de Bacalhau. Dort bekommt man für "nur" 15 € eine Kartoffel (aus Kartoffelbrei geformt) gefüllt mit Schafskäse und Kabeljaupaste. Dazu ein Glas süßen Portwein. Das Glas darf man mitnehmen und auf die Ohren gibt es noch kostenlose Live-Orgelmusik. Das Erlebnis war es wert. So endete wiederum ein schöner Tag in Porto.


Mosteiro da Serra do Pilar





Minirestaurant "Tasquinha do Canto" (No.53)

Bacalhau á Brás




Igreja do Carmo

Lange Schlange vor dem Buchladen

Die Börse - Palácio da Bolsa




Markthalle und Denkmal Heinrich des Seefahrers




Heute dann mal Freestyle Stadtrundgang, fast ohne Plan. Zuerst wollten wir ins WOW, dem "Worl of Wines", einem recht großen modernen Gebäude mit Museen, Restaurants, etc zum Thema Portwein. Nachdem wir dann die Preise gesehen hatten, nahmen wir von einem Besuch dann doch Abstand. Eine Ausstellung = 20 Euro. Ganz günstig: 5 =65 Euro. Und der Familienpreis ist der Hammer: 2 Erwachsene und 2 Kinder unter 13 Jahren nur 135 Euro. Die spinnen wohl!




Also das war dann wohl nix. Dann halt wieder mit dem Boot über den Fluss und Mittagessen auf einem schmalen Weg auf der Mauer an der Ribeira. Passte gerade ein kleiner Tisch hin. Das Essen superb mit Aussicht auf den Fluss.



Marinierte Sardinen mit Knoblauchbrot

Bacalhau á Brás - dieses Mal etwas anders

Dessert: Zitroneneis auf Mascarpone mit Heidelbeeren, Mandelcrunch und Ingwer

Sehr gestärkt musste mal wieder Kultur sein. Dazu gehört die Kirche Sao Francisco. Leider war das Fotografieren im Innern der Kirche verboten, im nicht so interessanten Museum dazu schon. Die Kirche, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, ist unglaublich. Das Innere üppigst mit vergoldeten Holzschnitzarbeiten aus dem 16./17. Jahrhundert. So etwas hatten wir bis dahin noch nicht gesehen.



Den restlichen Mittag verbrachten wir mit Bummeln, kleinen Einkäufen, Kaffeetrinken, Bummeln und ein kaltes Bier zum Abschluss eines schönen Tages.








Das letzte Tor zum Fluss hinunter das noch erhalten ist.




1. Juli 2022

Porto Istas Garden - N41° 06.492' W8° 38.798'

Ausnahmsweise nahmen wir mal die fast autoleere Autobahn nach Porto. Die zermürbende Fahrt entlang der Küste hätte dann doch zu lange gedauert. Schon kurz nach 12 Uhr waren wir auf dem kleinen, familiären Campingplatz. Er hat nur 10 Stellplätze, kostet aber auch stolze 50 € die Nacht. Aber der Platz ist sein Geld wert. Kostenlose Benutzung einer voll eingerichteten Küche, ein beheizter Meerwasserpool und am Abend eine Weinverkostung mit Essen. Zudem gibt es einen Shuttelservice in die Stadt. Der Abend war sehr unterhaltsam und man kam mit den anderen Gästen gut ins Gespräch.



Weinverkostung am Abend

Heute Morgen ließen wir uns dann, zusammen mit einem jungen deutschen Paar mit Kind, an die Cais do Gaia am Duoro hinunterfahren. Hier begann unser erster Rundgang durch die Stadt. Am Fluss entlang und über die Eisenbrücke zur Ribeira, der Flusspromenade. Dann durch die Gassen hinauf zur Kathedrale Sé. Weiter dann zum Bahnhof und zum Rathaus. Danach zum Torre dos Clérigos und wieder hinunter zum Fluss. Pünktlich um 17 Uhr erwartete uns dann wieder das Shuttlefahrzeug zurück zum Campingplatz.






Aufzug in die Stadt hinauf




Kathedrale Sé





800 kg schwerer Silberaltar











Bahnhof






Eines der vielen Jugendstilgebäude



Rathaus

Torre dos Clérigos





Treppencafé

Eisenbrücke über den Duoro, konstruiert von einem Schüler Gustav Eiffels


Flussschiff auf dem Duoro

Werft für die typischen Duoro-Boote, die Rabelos



29. Juni 2022

Nazaré Orbitur Valado - N39° 35.881' W9° 03.373'

Auf dem Weg zu unserem nächsten Tagesziel Nazaré, machten wir zunächst einen Zwischenstopp in Batalha. Batalha ist die größte Klosteranlage Portugals. Es ist Sinnbild der portugiesischen Unabhängigkeit und wurde nach der siegreichen Schlacht von Aljubarrota durch Portugal über Spanien errichtet. König Joao I. versprach nach einem Sieg über Spanien ein Kloster zu errichten und löste sein Versprechen 1388 ein. Das Kloster gehört zum UNESCO Weltkulturerbe. Die Stilelemente reichen von der Gotik über die Manuelik zur Renaissance. Die Klosterkirche und das Kloster selber beeindrucken nicht nur durch ihre schiere Größe, sondern auch durch die atemberaubende Architektur. Im Kapitelsaal halten 2 Soldaten im Kampfanzug Wache für 2 unbekannte Soldaten. In einer Seitenkapelle der Kirche befinden sich unter anderem die Gräber von Joao I. (1357-1433) und seiner Frau Filipa von Lancaster (1360-1415), sowie Heinrich dem Seefahrer (1394-1460). Selbst die "Unvollendeten Kapellen" mit den Gräbern von König Duarte (1391-1438) und seiner Frau Leonor von Aragon (1402-1445) beeindrucken besonders.


Grab von Joao I. und seiner Frau

Grab Heinrich des Seefahrers, Sohn von Joao I.

Joao I.

Seine Frau Filipa

Grab der  zwei "Unbekannten Soldaten"

Kreuzgang



Die "Unfertigen Kapellen"

Grab von König Duarte und seiner Frau


Nach soviel beeindruckender Kultur ging es dann weiter zu unserem Tagesziel in Nazaré. Nazaré ist vor allem bei Surfern bekannt, weil hier die höchsten Wellen der Welt aufs Festland treffen. Allerdings nur in den Herbstmonaten und bei Vollmond, dann können die Wellen über 20 m hoch werden. Trotzdem waren die Wellen auch so schon beeindruckend und gewaltig. Badeverbot am Strand und strenge Kontrolle durch die Lebensretter.

Nazaré






Orbitur Campingplatz in Nazaré
28. Juni 2022

Peniche Parque Municipal de Campismo e Caravanismo de Peniche
 - N39° 21.232' W9° 21.660'

Nach den Tagen in Lissabon war der Sonntag erst einmal unser Waschtag. Am Montag ging es dann weiter nach Norden. Eigentlich wollte ich zum nächsten Campingplatz Lissabon weiträumig umfahren und die Autobahn vermeiden. Letztendlich hat mich der Umweg etwa 150 km und Nerven gekostet, da ich trotzdem in den Vorstädten Lissabons im Norden, auf der anderen Seite des Tejo, gelandet bin. Der ganze Spaß hat dann auch etwa 4 Stunden gedauert. Über die Autobahn und die große Brücke über den Tejo hätte ich gut 3 Stunden eingespart. Nun ja, erstes Tagesziel war der Boca do Inferno in Cascais, einem gehobenerem Badeort, der zum Großraum Lissabon gehört. Der Boca do Inferno ist ein Fels, vom Meer ausgehöhlt und wenn bei stürmischer See die Brandung in den Schlund rauscht, dann kann man das wohl als infernalisch bezeichnen. Als wir da waren, gab sich das Meer sehr gezähmt. Nach dem Fahrstress musste dann noch Nervennahrung im gerühmten Restaurant "Mar do Inferno", das ausgezeichneten Fisch bereit hält, eingenommen werden. Danach war unser Campingplatz in Areia auch schnell erreicht.







Heute Morgen war unser erstes Besichtigungsziel das Cabo da Roca, diesmal wirklich der westlichste Punkt Europas. Außer einer Gruppe chinesischer Touristen waren wir die einzigen hier. Es blies ein kräftiger und kalter Wind aus Osten, wo man ihn eher doch von Westen, also vom Meer her, erwartet hätte. Der Weg führte uns an der Küste entlang durch grüne bewaldete Berge und enge Ortsdurchfahrten.



Am Cabo da Roca


Die enge Küstenstraße nach Norden zu unserem Tagesziel in Peniche war sehr abwechslungsreich und bot immer wieder schöne Ausblicke. Irgendwann waren wir dann auch auf dem Gemeindecampingplatz. Schattenlos und einfach, dafür billig. Draußen können wir wegen des heftigen Windes nicht sitzen und deshalb machten wir einen kleinen Spaziergang zum Strand hinunter. Dabei kamen wir auch bei einer Werft und Fischfabrik vorbei. Letztere stank unerträglich nach Aas, was einem den Strandspaziergang fast verleiten konnte. Eine Weile saßen wir in einer Strandbar und schauten den Surfschülern zu, die im eiskalten Wasser ihre ersten Surfversuche machten. Morgen geht es zum Kloster in Batalha und weiter nach Nazaré.





Fast wie ein Zigeunerlager in Frankreich

25. Juni 2022

Costa da Caparica Orbitur Costa de Caparica - N38° 39.013' W9° 14.190'

VierterTag in Lissabon.

Damit kommt man in Lissabon überall hin und fast überall hinein

Kein Tag ohne Museum! Mit der Metro hinauf zur Praca de Espanha, in dessen Nähe sich das Calauste Gulbenkian Museum befindet. Gulbenkian, gestorben 1955 in Lissabon, war zu seiner Zeit der reichste Mann der Welt. Sein Vermögen verdiente er im Ölgeschäft. Zudem war er Kunstsammler und Mäzen. Er vermachte sein Vermögen und seine Kunstsammlung einer Stiftung, die seinen Namen trägt. Über 6000 Exponate sind in seiner Kunstsammlung zu sehen. Neben Ägyptischer, griechischer, römischer und asiatischer Kunst, zählen natürlich die europäischen Maler wie Rembrandt, Rubens, Degas, van Dyck, Monet, Rodin und, und, und zu den absoluten Highlights. Dazu gibt es viele Möbel, Bücher und Skulpturen, u.s. von Rodin. In einem gesonderten Raum sind einige der 200 Exponate seines Freundes Lalique ausgestellt. Man muss nicht unbedingt ein Kunstexperte sein, um von diesem Museum nicht begeistert zu sein. Völlig erschlagen von den Eindrücken mussten wir im museumseigenen Restaurant eine Pause einlegen. Nachfolgend etliche der Ausstellungsstücke:

Metro

Das sehr moderne Gulbenkian-Museum

Ägypten

römische Büste

Assyrisches Bas-Relief: Nimrud 884-859 v.Chr., Alabaster

Indischer Teppich


Bibel von 1623, Istanbul


"Coromandel"-Schirm, spätes 17. Jhd, China



Jade-Becher, China


Elfenbeinschnitzerei

"Die Heilige Familie", Vittorio Carpaccio, 1505 Venedig

Portrait der Sara Andriesdr. Hessix, Frans Hals 1626

Portrait eines Mannes, Anton van Dyck, 1620-1621

Selbstbildnis, Harmensz van Rijn Rembrandt

Rembrandt

"Die Lieben der Centauren", Peter Paul Rubens, 1635

"Flucht nach Ägypten", Peter Paul Rubens, 1630-32

"Kirche in einer Flusslandschaft", Jacob van Ruisdael, 1660

"Portrait der Helena Fourment", Peter Paul Rubens, 1630-32

"Cupid und die drei Grazien", Francois Boucher, 1738


Gobelin "Der Tanz - Das Spiel der Kinder", nach Giulio Romano, Mantua 1540

"Vertumnus und Pomona", nach Pieter van Aelst, Mitte 16. Jhd.






"Diana", Jean-Antoine Houdon, 1780

"Das Wrack eines Transportschiffs", William Turner, 1810


"Regatta am Canale Grande in der Nähe der Rialtobrücke", Giacomo Guardi, 1790

"Die Segnenden", Auguste Rodin, 1900

"Portrait von Henry-Lévy", Edgar Degas, 1878

"Portrait der Camille Monet", Edgar Degas, 1872-74

"Stilleben mit Melone", Claude Monet, 1872

Arbeiten von René Lalique (1860-1945)





Museumsrestaurant

Nach so viel Kunst waren wir ziemlich platt und fuhren mit der Metro wieder ins Stadtzentrum hinunter. Ich hatte gelesen, dass man unbedingt einmal im Café "A Brasileira" eingekehrt sein müsste. Nicht ganz billig, aber was solls. Belohnung war ein sehr guter Kaffee und ein noch besserer Kuchen. Immerhin laufen wir jeden Tag um die 7 km.

Aus der Tiefe der Metro an die Oberfläche








Solchermaßen gestärkt hinunter zur Uferpromenade und eine passende Linie nach Belem gesucht und gefunden. Noch ein Wort zum öffentlichen Nahverkehr. Da muss man viel Geduld aufbringen. Insgesamt haben wir viele Stunden mit Warten verbracht, denn die Busse und Straßenbahnen fahren nicht immer so wie sie sollen. Auch die Fähre wurde schon mal kurzfristig um eine halbe Stunde nach hinten verlegt. Da hatten wir aber schon über eine halbe Stunde auf die Abfahrt gewartet. Aber das ist alles nicht so schlimm, denn Lissabon ist unbedingt eine Reise wert. Morgen ist Sonntag und bei uns fast Ruhetag. Noch einmal Wäsche waschen und am Montag ist Abfahrt. Die Küste hinauf Richtung Porto.


Platz mit Denkmal für den Nationaldichter Pessoa



24. Juni 2022

Costa da Caparica Orbitur Costa de Caparica - N38° 39.013' W9° 14.190'

Dritter Tag in Lissabon.

Wieder eine Sightseeing-Museums-Tour. Wir fuhren wieder zum Praca do Comercio und weiter zu Fuß Richtung Praca da Figueira. Es gibt nämlich etwas versteckt in einem Supermarkt einen Lift, der einem hinauf unterhalb der Burg Castelo de S. Jorge bringt. Von dort ging es dann weiter zum Aussichtspunkt Miradouro Sta. Luzia. Kurz davor kehrten wir für einen kleinen Imbiss ins Audrey's beim 5-Sterne Hotel Santiago de Alfama ein.

Das Bier-Museum haben wir nicht besucht.

Hier versteckt sich der Aufzug.


Gasse unterhalb der Burg

Lecker: Sangria Tinta

Chicken Piri-Piri

Solchermaßen gestärkt besuchten wir den Aussichtspunkt Sta. Luzia und stiegen eine steile Treppe hinunter in die Alfama, der Altstadt von Lissabon. Die Alfama war eine der wenigen Gebiete die vom verheerenden Erdbeben 1755 weitgehend verschont blieb. Im Juni finden hier abends Musikveranstaltungen statt, die Straßen sind geschmückt und jeder der kann eröffnet eine Bar oder ein kleines Restaurant, so wie das bei uns mit den Besenwirtschaften ist. Leider können wir das nicht miterleben, weil wir dann unsere Fähre nicht mehr benutzen können.

Im Hafen liegt die AIDAperla









Bei den Anlegern für die Kreuzfahrtschiffe nahmen wir wieder einen Bus, der uns zum etwas abgelegenen Museum für Azulejos bringen sollte. Das Museum ist ein ehemaliges Kloster-Convent und beherbergt Azulejos aus dem 16. bis 18. Jahrhundert. Sehenswert ist vor allem ein Panorama von Lissabon, das es vor dem großen Erdbeben von 1755 zeigt.

Museo Nacional do Azulejo


Altarbild "Unsere Jungfrau des Lebens", Lissabon 1580


Kreuzgang des Convents Madre de Deus

Hölzerne Decke

Panorama von Jerusalem: 1519 von Kaiser Maximilian an Königin Leonor gegeben




Wildschweinhatz



Aus einem Treppenaufgang

Katze mit Maus

Titel: "Die Tanzstunde"

Dame vor Spiegel



Krippe des Convents Madre de Deus: bemalte Terracotta, 1700-1730


Kapelle des Convents

Oberer Chorraum mit Reliquien


Leopardenjagd, 1660-1667

"Die Hühnerhochzeit", 1660-1667


Jesus und die Schriftgelehrten, 1760




Das große Panorama von Lissabon

Torre de Belem

Hieronymus-Kloster

Cais do Sobré


Praca do Comercio mit Sé.Kathedrale und Burg S. Jorge




23. Juni 2022

Costa da Caparica Orbitur Costa de Caparica - N38° 39.013' W9° 14.190'

Zweiter Tag in Lissabon. 

Fährfahrt über den Tejo

Chafariz das Janelas Verde


Wieder ein Mix aus Kultur und Sightseeing. Unser erstes Ziel war das Nationalmuseum für alte Kunst. Es beherbergt überwiegend sakrale Kunstwerke. Unterhaltsam und sehenswert sind die Bilder allemal, da neben niederländischen Künstlern wie Brueghel, Hieronimus Bosch auch Holbein und Dürer vertreten sind.

Nationalmuseum für alte Kunst

Das Parade-Zimmer aus dem Palast des Barons von Paar (Wien 1630)


Eine bescheidene Silberarbeit eines englischen Silberschmiedes (17. Jhd)

Barocke Goldfiguren


Gobelin aus Wolle und Seide: Kampf des Herkules gegen die Centauren (Brüssel 1530-1540)

Peter Brueghel "Armenspeisung" 1564

Hans Holbein der Ältere "Jungfrau mit Kind und Heiligen", 1519

Hieronymus van Aken (Bosch) Triptychon: "Die Versuchung des Hl. Antonius", um 1500



Albrecht Dürer: "Der Hl. Hieronymus", 1521

Das älteste Bild im Museum: Niccolo di Tomaso "Jungfrau mit Kind", um 1370

Nach soviel Kultur erst einmal ein wenig entspannen im kleinen Park, der zum Museum gehört.



Danach fuhren wir zum Platz Martim Moniz, wo wir mit der Bahn No. 12 eine kleine Entspannungstour um den Burgberg in die Alfama machen wollten. Anders als bei der Bahn 28 gab es keine lange Wartezeit. Dafür war die Fahrt kürzer.






Dann ein kleiner Spaziergang zur seltsamsten Straßenbahn Lissabons. Die Elevador da Gloria.

Estacao de Comboios




Von der Oberstadt hat man einen tollen Blick auf Lissabon.




Da auf dem Rückweg zum Fähranleger noch reichlich Zeit scheint, genießen wir zuerst noch einen kleinen Eisbecher, um dann noch einen Abstecher ins sehenswerte Kutschenmuseum in der Nähe des Ablegers zu machen. Dort sind vor allem königliche Kutschen aus dem 17.-18. Jahrhundert ausgestellt.



Pink Street

Das sehr moderne Kutschenmuseum











Die älteste Kutsche im Museum von 1619

Postkutsche


22. Juni 2022

Costa da Caparica Orbitur Costa de Caparica - N38° 39.013' W9° 14.190'

Nach den Tagen in Setubal fuhren wir am Montag weiter nach Costa de Caparica an der Tejomündung. Auf der gegenüberliegenden Seite liegt Lissabon. Das belgische Paar vom Platz in Alvor hatte uns vom Stadtcampingplatz in Lissabon abgeraten und den jetzigen Platz empfohlen. Unser Stellplatz liegt aber direkt an der Hauptstraße. Zum Glück ist nachts hier nicht viel los. Die Straße endet in Trafaria, von wo man auch mit der Fähre nach Lissabon hinübersetzen kann. Das hoben wir aber für den nächsten Tag auf, da zuerst einmal wieder Wäsche machen notwendig war. Danach machten wir noch einen kleinen Spaziergang zum Strand.


Waschtag

Strand von Costa de Caparica - Im Hintergrund liegt Lissabon

Am Dienstag fuhren wir dann mit dem Bus zum Fähranleger in Trafaria und über den Tejo nach Belem in Lissabon. Das war insofern praktisch, da wir zuerst zum Torre de Belem und anschließend zum Jeronimos-Kloster wollten. Aber kaum aus der Fähre gestiegen, fing es an zu regnen und es blies ein kräftiger kalter Wind. Zum Glück hatten wir lange Hosen an, aber keinen Regenschirm, geschweige denn einen Anorak. Also mussten wir uns gut eine Stunde lang unterstellen, bis wir weiter konnten. Vorbei am Denkmal der Seefahrer wanderten wir nun zum berühmten Torre de Belem, der früher als erstes Bauwerk von Lissabon die Segelschiffe begrüßte. Vor dem weltberühmten riesigen Kloster gab es lange Warteschlangen, so dass wir zunächst einmal von einem Besuch absahen und mit dem Bus zum Praca de Comercio fuhren, wo wir uns eine LisboaCard kauften. Mit ihr kann man für 44€ alle Busse, Straßenbahnen und die U-Bahn benutzen, sowie 38 Museen besuchen. Leider gilt sie nicht für unsere Fähre und den Bus den wir von und zum Campingplatz nehmen müssen. Egal. Durch das riesige Tor Rua Augusta gingen wir in die Stadt hinauf, denn da meine Nespressomaschine am Montag den Geist aufgegeben hatte, musste Ersatz her. Wir kamen am Aufzug von Eiffel vorbei und kurz darauf standen wir in einem Nespressogeschäft. Hier konnte ich die gleiche Maschine (die alte war von DeLonghi) erwerben, aber von Krups. 149 € kostete der Spaß, aber jetzt ist wieder der morgendliche Kaffeegenuss gewährleistet. Mit einer großen Einkaufstüte machten wir uns wieder auf den Heimweg, um die Maschine auszuprobieren. Hat auch alles wunderbar geklappt.

Fähranleger in Belem

Unsere Fähre am Tejo

Unterstehen bei Regen

Seefahrerdenkmal

Torre de Belem

Jeronimos-Kloster

Praca do Comercio

Tor der Rua Augusta



Aufzug in die Oberstadt, erbaut von Gustav Eiffel


Die Brücke über den Tejo und auf der anderen Seite das riesige Jesusstandbild

Heute war unser zweiter Tag in Lissabon. Regenschirme waren eingepackt, aber wie sich herausstellte unnötig. Unser erster Gang galt dem Jeronimos-Kloster, das man bei einem Besuch in Lissabon nicht verpassen darf. Die Schlange war überschaubar und der Eintritt in die Kirche war sowieso frei. Hier ist übrigens auch der Seefahrer Vasco da Gama bestattet, der den Seeweg nach Indien entdeckte. Eine halbe Stunde Wartezeit. Nach der Kirchenbesichtigung nochmals eine halbe Stunde Wartezeit für das Kloster. Aber es hat sich absolut gelohnt. Nach der Kultur ging es mit der Straßenbahn zur Endstation am Praca da Figueira. Nach einem nicht ganz so gelungenen Mittagessen (Ingrid war sehr unzufrieden mit ihrem Cesar Salad) machten wir uns auf zum Platz Martim Moniz von wo aus die angesagte kleine putzige Straßenbahn No. 28 hinauf in die Alfama, die Altstadt, fährt. Das wissen natürlich auch die anderen Touristen und so stellten wir uns brav in die lange Warteschlange. Nach einer Stunde Schlangestehen, konnten wir endlich die Fahrt genießen. Die Bahn schlängelt sich hinauf in die Altstadt und manchmal ist es so eng, dass man die Häuserwände berühren könnte. Am Aussichtspunkt Miradouro das Portas do Sol stiegen wir aus, um den Ausblick auf Lissabon von oben bewundern zu können. Die engen Straßen hinunter ging es dann zur Kathedrale von Lissabon, der Sé. Auch dieses Bauwerk lohnt den Besuch. Zurück auf dem Praca do Comercio Kaffeepause. Dann mit dem Bus zurück nach Belem und eine Stunde Wartezeit auf die Fähre. Kurz vor 20 Uhr waren wir dann schließlich wieder auf dem Campingplatz.

In der Kirche des Jeronimos-Klosters


Grab des Vasco da Gama

Im Kloster







Auch der Schwarzwald ist in Lissabon vertreten!

Mit der 28 in der Alfama






In der Kathedrale Sé





Auf dem Placa do Comercio



19. Juni 2022

Setubal - EcoParque de Outao - N38° 30.235' W8° 55.694'

Bis nach Sagres, unserem Tagesziel, war es etwas mehr als 200 km. Am Ende einer Halbinsel thront das mächtige Fort, wo Heinrich der Seefahrer seine Schule im 15. Jahrhundert hatte. Da muss man natürlich hin, denn hier endet Europa. Der Rundweg durch das Gelände bietet schöne Ausblicke auf die Steilküste. Der Orbitur-Campingplatz, überwiegend von Surfschülern bevölkert liegt in einem Kiefernwäldchen und ist recht ordentlich.



Kapelle die Heinrich der Seefahrer erbauen ließ (angeblich)

Surferstrand unterhalb der Festung



Die berühmte Kompassrose die Heinrich dem Seefahrer zugeschrieben wird.

Perleidechse

Schattiges Plätzchen im Kiefernwald


Zum Abendessen waren wir in einem kleinen Restaurant auf dem Platz, das von zwei jungen Deutschen, die sich ein Jahr Auszeit nehmen, bewirtschaftet. Mit Blick auf die Speisekarte wollte ich einen Hamburger bestellen, sah aber, dass sie auch einen vegetarischen hatten. Ich bestellte den "Non-Vegiburger" und bekam prompt den richtigen Vegiburger. Der mag ja gesünder gewesen sein - die jungen Surfer uns gegenüber allerdings bekamen den richtigen Fleischburger - schmeckte aber wie eingeschlafene Füße. Der deutschen Bedienung war die Fehllieferung  peinlich, aber ich hätte mich wohl mal besser eindeutiger ausdrücken sollen. Strafe muss sein. Überlebt habe ich den Burger schon - mit Hilfe von ein paar Bieren.

Am nächsten Tag fuhren wir nach einem späten Frühstück zunächst hinaus zum Cabo da São Vicente, dem wirklichen westlichsten Ende Europas. Es war noch nicht viel los und so konnten wir ungestört Fotos machen, u.a. von der legendären Bratwurströsterei mit Hinweis auf "Die letzte Bratwurst vor Amerika". Sie hatte noch nicht geöffnet, ist aber seit die Bude mal im Fernsehen war ein Hype und viel zu teuer.




Ein Selfie am westlichsten Punkt Europas muss sein!



Wir fuhren dann auf Nebenstraßen parallel zur Küste und machten zur Mittagszeit einen Abstecher zum wunderschönen Strand von Odeceixe. Auf dem Rückweg nahm ich leider die falsche Straße und landete mitten im Dorf, das an einem Hang liegt und sich mit engen Gassen schmückt. Es stand auch ein Schild da, das Wohnmobilen oder Wohnwagen die Durchfahrt verbietet, aber es gab für mich kein Zurück mehr. Millimeterarbeit in den engen Gassen und zum Glück kam ich auch unbeschadet wieder an der Hauptstraße heraus. Mit der Fähre setzten wir dann über das Mündungsgebiet des Sado, in dem auch Delphine heimisch sind, nach Setubal über und waren am späten Nachmittag auf dem Campingplatz etwas außerhalb von Setubal. Der erste Eindruck des Platzes machte einen modernen Eindruck, aber leider hatte man vergessen, die Sanitäranlagen zu renovieren.


Strand von Odeceixe

Warten auf die Fähre auf der Troia-Halbinsel

Überfahrt nach Setubal

Blick vom Campingplatz auf Setubal


Am frühen Nachmittag sind wir dann heute mit dem Bus, der direkt vor dem Campingplatz hält in die Stadt gefahren. Ich hatte mir schon ein gut bewertetes Restaurant ausgesucht, aber leider waren die gut bewerteten Restaurants hoffnungslos überfüllt. Wir hatten dann doch noch Glück und fanden in einem ordentlichen Lokal Platz, Speis und Trank. Wir bestellten gegrillten Tintenfisch mit portugiesischen Beilagen: eine von der Konsistenz eigenartige Eggfishpaste (gegoogelt ist Eggfisch das gleiche wie Goldfisch?!), Süß- ud normale Kartoffeln, Knoblauch und reichlich Zwiebeln mit Koriander. Tintenfisch und Kartoffeln haben uns sehr gemundet. Über den Rest schweigen wir lieber. Bier spült fast alles hinunter.

Bushaltestelle am Campingplatz

Gegrillter Tintenfisch mit Zutaten

Fischereihafen von Setubal



Hauptstraße von Setubal: Av. Luisa Todi



Igreja Ortodoxa Romena de Sao Basilio

Der Verdauungsspaziergang führte uns zum Jesuskonvent mit Museum. Baubeginn des Convents war das Jahr 1490. Um 15 Uhr wurde geöffnet und zu unserer Überraschung mussten wir als Rentner nichts bezahlen. Das Convent und Museum mit Werken aus dem 15. und 16. Jahrhundert ein absoluter Höhepunkt. Vor allem der Hohe Chor mit den vielen Reliquienbüsten ist sehr beeindruckend. Die Kirche hatte inzwischen auch auf und die war genauso toll.

Igreja do Convento de Jesus




Der Hohe Chor

Reliquienbüsten

Mumie eines Kindes



Vergoldetes Alabasterbild im Museum

Bildtitel: Jesus und Johannes der Täufer


Eine bescheidene Reisetruhe

In der Kirche







Detail der Azulejo-Kacheln




Nach der Kultur wollten wir eigentlich Brot kaufen, Sonntags sind die Geschäfte normalerweise offen. Der Campingplatztyp hatte mir fälschlicherweise gesagt, dass 1. die angeschlossene Bar um 8:30 öffnet und 2. Brot am Morgen verkauft wird. Geöffnet wurde um 9 Uhr und Brot gab es auch nicht. Die ausgesuchte Patisserie war allerdings geschlossen und eine weitere in der Nähe nicht in Sicht. Also gingen wir zur Hauptstraße und nahmen den nächsten Bus zurück zum Campingplatz.

Praca de Bocage





Denkmal für eine berühmte lokale Sängerin des frühen 19. Jahrhunderts: Luisa Todi


Übrigens ist meine DeLonghi-Nespressomaschine heute Morgen nach 3 Jahren kaputt gegangen. Jetzt muss ich in Lissabon Ersatz suchen, denn Filterkaffee ist für mich schrecklich. Gegoogelt und gefunden: in Lissabon gibt es einen MediaMarkt und auch das ein oder andere Nespresso-Geschäft, das Maschinen verkauft. 


16. Juni 2022

Alvor - Camping Alvor - N37° 08.099' W8° 35.427'

Der gestrige Tag endete windig und recht frisch mit vereinzelten kleinen Regenschauern. Deshalb hätte die Nacht eigentlich angenehm gewesen sein können, wenn ich nicht gegen 4 Uhr morgens aufgestanden wäre, um Stühle, Tisch, Fußmatten und alles was noch draußen stand in die Garage zu packen. Danach war an einen richtigen Schlaf nicht mehr zu denken. Schon bald nach dem Frühstück brachen wir auf, um nach Alvor zu fahren. Das liegt nur eine gute Fahrstunde entfernt von Albufeira, wenn man sich an die Geschwindigkeitsbegrenzungen hält. Also waren wir schon früh auf dem Platz, der einen sehr ordentlichen Eindruck macht. Es regnet allerdings immer wieder und so können wir erst um kurz nach 2 in die Stadt gehen. Zuvor haben wir uns noch nett mit einem belgischen Ehepaar unterhalten und Tips ausgetauscht. Deshalb werden wir auch nicht wie geplant in Lissabon auf den Stadtcampingplatz gehen sondern auf der anderen Seite des Tejo in Costa de Caparica auf den Orbitur-Platz gehen. Von da aus kommt man mit der grünen Allround-Karte mit Bus, Boot, etc überall in Lissabon hin. Ein guter Tipp.

Auf Empfehlung des Paares gehen wir zum Restaurant „Casa do Rio“ oberhalb der Marina. Als wir uns gerade gesetzt haben frägt uns ein unhöflicher Kellner, ob wir reserviert hätten. Wir verneinen und er schickt uns wieder weg. Auf der Terrasse des Restaurants saßen gerade einmal eine Handvoll Leute und das um halb 3 nachmittags! Ich habe natürlich gleich eine Negativbewertung für das überaus gelobte Lokal gegeben, in dem auch das „freundliche“ Personal gelobt wurde. Auf unser Geld scheinen die hier jedenfalls nicht angewiesen zu sein. Soweit zum Thema Social Media. Etwas erzürnt gingen wir deshalb in die Marina hinunter, fanden ein nettes Lokal und frisch gefangenen Thunfisch vom Grill. Überaus köstlich und selten so gut gespeist.

Unser Restaurant - darüber das sehr unfreundliche


Danach war natürlich ein kleiner Verdauungsspaziergang nötig, der uns in ein Naturschutzgebiet zwischen dem Fluss Alvor und dem Atlantik führte. Im Naturschutzgebiet kann man gut auf Holzdielenpfaden die Vegetation, die in Salz- und Süßwasser gedeiht, bewundern. Der Spaziergang führte uns dann am Strand entlang zurück in das Städtchen und hinauf zur Kirche Igreja do divino Salvador – Alvor. Das Kirchlein auf dem Felsen über dem Fluss ist frisch gestrichen du strahlt weiß-blau im spätnachmittäglichem Sonnenlicht. Jetzt ist es angenehm von der Temperatur, aber Ingrid hat sich wegen des frischen Windes ins Wohnmobil verzogen.

Die Salzwiesen von Alvor


Ich versuche jetzt den Post hochzuladen und noch ein paar Bilder dazu, aber das Internet ist mal wieder recht widerspenstig und lahm.

 

15. Juni 2022

Albufeiro Camping Albufeiro - N37° 06.385' W8° 15.209'

Gestern sind wir nach Albufeira abgefahren, nachdem ich gehört hatte, dass es dort einen ordentlichen Campingplatz geben solle. Vorher noch nach einer kleinen Irrfahrt auf der Suche nach dem Intermarché in Olhão eingekauft. Die Straße nach Albufeira verläuft über große Strecken schnurgerade und alle 2 bis 3 km gibt es einen Kreisverkehr. So ist die Fahrt wenig entspannend. Kurz vor 12 Uhr sind wir dann auf dem Platz in Albufeira. Der ist sehr groß und hat neben den Stellplätzen noch zahlreiche Miethütten. Es gibt auch einen großen Pool. Das Sanitärgebäude ist groß und bietet geräumige Duschen. Übrigens scheint das hier ein Hotspot für Engländer zu sein. So viele auf einem Fleck und auch in der Stadt, habe ich selten gesehen. Am Nachmittag fahren wir mit dem Bus für je 1,40 € in die Stadt und schlendern Richtung Strand. Die ganze Stadt scheint aus Restaurants ud Souvenirgeschäften zu bestehen. Der Strand ist recht voll und wir gehen ans Ende der Bucht, wo man mit einem öffentlichen Fahrstuhl in die Stadt hinauf gelangt. Von dort oben hat man einen guten Überblick auf den Strand. Dann plagt uns der Hunger und wir kehren in einem kleinen Restaurant mit Blick von oben aufs Meer ein. Das Tagesmenü für 18,50 € bietet uns ein reichhaltiges Essen: Knoblauchbrot/Fischsuppe, Pfeffersteak/gegrillte Tintenfische und zum Dessert Schokoladenkuchen. So günstig gibt es bei uns zuhause nichts. Auf dem Heimweg buchen wir noch für den nächsten Tag eine Bootstour zu den Meereshöhlen und das Meeresufer bis fast nach Alvor hinunter. 3 Stunden wir die Fahrt dauern.

Stadtstrand von Albufeira

Heute sind wir dann auf die Bootstour gegangen. Eine beträchtliche Anzahl Touristen ging auf den 125 Menschen fassenden Katamaran. Der Himmel ist bewölkt und über dem Meer ist es dunkelgrau. Vorteil ist, dass es nicht zu heiß werden wird, Nachteil, dass wir vielleicht nass werden. Das Boot durchpflügt geschmeidig das Wasser und ein Bootsmitglied erklärt die Küstenlandschaft die an uns vorüberzieht. Der spektakulärste Teil der Fahrt, unterbrochen von dem ein oder anderen Regenguss und Blitzen am Himmel, kommt am Schluss der Tour. Da können wir schon mal in eine der Meereshöhlen hineinfahren. Das Wasser ist smaragdgrün und die orange-gelben Felsen geben einen schönen Kontrast. Auf der Rückfahrt sollte eigentlich eine Bademöglichkeit gegeben werden, aber darauf hat keiner der Passagiere mehr Lust, denn es regnet immer noch ab und zu und es geht ein frischer Wind. Somit gibt der Kapitän Vollgas und steuert wieder den Hafen an. Das Wetter hat sich beruhigt und der Hunger treibt uns in ein Restaurant, wo es eine köstliche Fischplatte gibt - eher eine Fischsuppe mit vielen Fischteilen, Kartoffeln und Gemüse in einem Tomatensud. Dermaßen gestärkt können wir den Heimweg antreten.

Die berühmten Felsentore und Höhlen der Algarve


Morgen geht es weiter nach Alvor und dann ans südwestliche Ende der Welt nach Sagres.


13. Juni 2022

Olhão Camping Olhão - N37° 02.115' W7° 49.342'

Fast eine Woche ist seit meinem letzten Eintrag vergangen. Das liegt vor allem am schlechten Internet auf den Plätzen in Spanien und Portugal. Meist hat man nur Empfang bei der Rezeption und dann ist das Ganze auch noch recht langsam.

Was ist seit Marokko passiert? Wir verließen Mohammedia weiter in Richtung Norden. Das Erste Tagesziel war die Lagune von Moulay Bousselham. Campingplatz seit Covid geschlossen. Danach Larache. Campingplatz seit Covid geschlossen. Danach Assilah. Campingplatz seit Covid geschlossen. Danach Achakar ganz im Nordwesten Marokkos. Campingplatz seit Covid geschlossen. Es war zum Verzweifeln. Auf der Fahrt in den Norden hatte ich kurz hinter Assilah bei einem Hotel einen Campinghinweis gesehen. Also fuhren wir die ganze Strecke bis kurz vor Assilah wieder zurück. Tatsächlich gab es am "Hotel Briech" einen sehr schönen und teuren Platz. Die Nachtruhe war gerettet.

Moulay Bousselham




Hotel "Briech"

Am nächsten Morgen fuhren wir dann zum Fährhafen Tanger Med, um die 12 Uhr-Fähre nach Algeciras zu erreichen. Wir waren pünktlich da und die ganzen Formalitäten wie Ticket, Polizei und Zoll gingen ohne Probleme vonstatten. Das Fahrzeug wurde mit einem großen fahrbaren Scanner auf blinde Passagiere untersucht und dann waren wir ganze 5 Privatfahrzeuge in der sehr überschaubaren Warteschlange. Mit der "Balearia"-Fähre und zahlreichen LKW ging es dann über die Straße von Gibraltar zurück nach Europa. 3 tolle und erlebnisreiche Wochen in Marokko lagen hinter uns.

Im Hafen von Tanger Med

Ankunft unserer Fähre

Gibraltar

Das erste Bier nach Wochen der Abstinenz

Camping "Rio Jara" in Tarifa






Unser erstes Ziel in Spanien war Tarifa, dem südlichsten Punkt Westeuropas und nur 15 km von Afrika entfernt. Tarifa ist nach Hawaii der zweite Hotspot für Kitesurfer, denn es weht hier immer ein kräftiger Wind. In der Nacht aber wurde aus dem Wind ein ablandiger Sturm mit viel Staub und das war selbst den Kitern zu viel. In Böen erreichte der Wind mehr als 80 km/h. Wir beschlossen, die 5 km am Strand entlang nach Tarifa zu wandern, was wegen des starken Windes sehr beschwerlich war. Die Sandkörner schossen waagerecht über den Strand und bescherten uns ein kostenloses Hautpeeling. Dann mussten wir den ins Meer mündenden Rio Jara überqueren. Also alles bis auf die Unterwäsche ausziehen und durch den knietiefen Fluss waten. Ingrid zog ihre Sandalen wieder an und das Ergebnis war, dass sich nach kürzester Zeit die Fußsohle gelöst hatte. So musste sie den Rest bis in die Stadt barfuß zurücklegen. In der Stadt war das für sie kein Spaß aber zum Glück hatten die Geschäfte noch nicht geschlossen und so konnte sie ein passendes Paar Sandalen käuflich erwerben und in einem anderen Geschäft vorsichtshalber noch ein Paar Halbschuhe. Fußläufig waren wir also wieder bestens ausgerüstet und nach einer kleinen Stärkung in einer der zahlreichen Lokalen bummelten wir durch die Gassen der sehenswerten Altstadt mit dem Stadttor aus dem 13. Jahrhundert. Durch den Sturm wollten wir nicht am Strand zurücklaufen und so nahmen wir kurzerhand ein Taxi, das uns für 9 € zum Campingplatz brachte. Das Abendessen bestand dann aus frittiertem, sehr leckerem Tintenfisch. 

Am Rio Jara wollt ich fangen einen Barsch,
das Wasser ging uns bis zum......Knie!








Frittierter Tintenfisch


Da der Sturm nicht nachließ und noch bis Montag weitertoben sollten, machten wir uns am folgenden Tag nach Portugal auf. Cadiz ließen wir links liegen, genauso wie Sevilla. Wir mussten einen großen Bogen um das Mündungsgebiet des Guadalquivir fahren, um nach Portugal zu gelangen. Wir waren schon weit über 350 km gefahren als wir endlich am Campingplatz in Fuzeta ankamen. Schild an der Einfahrt: "Complet". Also hies es weiterfahren und dann sahen wir bei Olhão ein Campismo-Schild. Kurzerhand abgebogen und tatsächlich hatte der Platz noch viele Plätze frei. Etwa 600 Stellplätze gibt es hier und viele Deutsche, Engländer und Franzosen auch. Der Platz liegt etwa 3 km von der Altstadt entfernt und auch nicht am Meer. Olhão liegt an einer Lagune und war früher für die Sardinenproduktion berühmt. 83 Fabriken gab es damals, jetzt keine mehr. Das Meer ist leergefischt. Natürlich sind wir zu Fuß in die Stadt bei 30 Grad und ohne Schatten marschiert, aber es lohnt sich. Wir sind jetzt den 3. Tag hier, bevor wir morgen weiterfahren. Ziel unbekannt, es hängt von einem freien Platz auf einem Campingplatz ab. Neben uns sind Dresdner Sauerländer, mit denen man sich recht gut unterhalten kann. Sie wollen noch etliche Wochen hier bleiben und dann im Winter wiederkommen, um die dann angenehmeren Temperaturen um die 20 Grad genießen zu können.

Camping Olhão

Ladekabel vom Rasierer zuhause vergessen - das ist dann das Ergebnis






Thunfischquiche mit Salat und kaltem Bier - so muss das!

In den malerischen Gassen der Altstadt



Die Statue erzählt die Legende der "Floripes", einem verzauberten maurischen Mädchen

Eine der zwei baugleichen Markthallen



In der Altstadt findet man immer ein schattiges Plätzchen


Die Markthallen von Olhão

7. Juni 2022

Mohammedia Camping Mimosas - N33° 43.626' W7° 20.089'

Vorgestern war Ruhetag in Marrakech. Nichtstun und nichts anschauen ist auch mal schön. Ein Buch lesen, am Pool sitzen oder nur die Beine hochlegen.

Gestern sind wir dann nach einem Großeinkauf in einem riesigen Marjane-Supermarkt nicht weit vom Campingplatz weitergezogen nach Ouzoud nordöstlich von Marrakech. Dort gibt es die zweithöchsten Wasserfälle Afrikas zu bewundern. Über mehrere Kaskaden fallen sie 110 m in die Schlucht, die der Tissakht hier über tausende von Jahren geschaffen hat. Es ist schwül-heiß und über 30 Grad und so ist der kleine Abstieg zu den Fällen und über die vielen Treppenstufen doch recht beschwerlich. Aber für ein Beweisfoto muss man das halt auch auf sich nehmen. Den 1,5 km langen Rückweg zum Campingplatz "Zebra" den Berg hinauf in der Nachmittagshitze wollen wir nicht auf uns nehmen und so nehmen wir für umgerechnet 2 € ein Taxi, das uns schnell ans Ziel bringt. Den Campingplatz "Zebra" hatte ich schon vor 6 Jahren in meinem Blog als einen der schönsten in Marokko erwähnt. Damals hatte schon das holländische Paar, das den Platz liebevoll gestaltet hatte, angekündigt den Platz aufgeben zu wollen. Jetzt ist der Besitzer ein junger Marokkaner und der einst so schöne Platz ziemlich heruntergekommen. Bleibt zu hoffen, dass der Bursche nicht nur abends für eine Stunde die Pflanzen wässert, sondern auch das Ganze wieder auf Vordermann bringt. Zumindest die Sanitäreinrichtungen waren sauber und heißes Wasser zum Dusche gab es auch. Der Preis von 110 Dirham für die Nacht halte ich für etwas übertrieben.

Bei der Mittagsrast kreuzt eine Schafherde die Straße


Etwas heruntergekommen - der Campingplatz "Zebra" in Ouzoud

Die Ouzoud-Wasserfälle - in diesem Jahr mit etwas wenig Wasser






Schwarze Löcher gibt es nicht nur in Büchern :-)

Brotbackofen auf dem Nachbargrundstück

Nach einer schwül-heißen Nacht sind wir dann zeitig am Morgen aufgebrochen. Tagesziel ist Mohammedia zwischen Casablanca und Rabat, etwa 300 km entfernt. Zunächst folgen wir der Schlucht des Tissakht hinunter in die Vorberge des Hohen Atlas.




Die alte Eisenbrücke von 2016 gibt es noch immer

In den Bergen um Oulad Ayat scheint das Zentrum der Honiggewinnung Marokkos zu liegen. Tausende Bienenkästen stehen in den Bergen und überall werden Unmengen an Honiggläsern angeboten. Da ich aber noch knapp ein Kilo Salbeihonig von Cres dabei habe, benötigen wir keinen hiesigen Honig.


Die Sukkulenten sind vermutlich aus der Gattung Euphorbia (Daghmous)

Die weißen Kisten hinten am Hang sind Bienenkästen.

Wir haben keine Ahnung wie die blühenden Sukkulenten heißen von denen der Honig stammt.

Bei Oued Zem erreichen wir die Autobahn A8, die von Beni-Mellal nach Casablanca führt. Auf der Autobahn ist fast kein Fahrzeug unterwegs und wir machen an einer Raststätte Pause. Im dazugehörigen Restaurant bedienen 4 Kellner einen Marrokaner und 2 Deutsche.



Wir bleiben nicht lange auf der gebührenpflichtigen Autobahn und verlassen sie bald wieder um querfeldein nach Mohammedia zu gelangen. Das Navi wollte einen Umweg von 30 km Richtung Casablanca machen. Den Gefallen habe ich aber dem dummen Ding nicht gemacht. Ohne Probleme erreichen wir den recht verlassenen Campingplatz "Mimosas". Außer einem französischen Wohnmobil und einem LKW mit Aufbau, der wohl schon seit Jahren hier mit seinem Bewohner steht, sind wir die einzigen Gäste. Nach einer Mittagspause gehen wir zur nahen Küste hinunter und am Strand entlang zu einem Restaurant. Die Temperaturen sind angenehm und es weht ein erfrischender Wind. Leider ist der ganze Strandabschnitt vermüllt, denn es scheint Sitte zu sein zum Sonnenuntergang hierher zu fahren, im Auto oder am Steilufer zum Strand zu sitzen, sein mitgebrachtes Essen und Trinken zu vertilgen und dann die Abfälle über die Kante zu werfen. Morgen geht es weiter nach Norden. Ziel bis jetzt noch unbekannt.




5. Juni 2022

MarrakechCamping Le Relais de Marrakech - N31° 42.404' W7° 59.408'

Jetzt sind schon wieder ein paar Tage vergangen seit meinem letzten Eintrag. Das Internet wollte mal wieder nicht so wie ich es wollte - was soll's!

Von Ouarzazte sind wir nach Ait-Ben-Haddou gefahren, nur wenige Kilometer entfernt. Aber zuerst noch ein paar Einkäufe im nahegelegenen Carrefour gemacht, um unsere Vorräte wieder etwas aufzufrischen. Am Hotel "La Kasbah Du Jardin" fanden wir ein schönes schattiges Plätzchen und natürlich durfte ein Besuch der berühmten Filmkulisse nicht fehlen. Etliche Touristen gibt es auch, aber die Souvenirstände gibt es zuhauf. Wir steigen bis zum Gipfel hinauf, wo ein kräftiger Wind bläst. Im Schutze des kleinen Turms finden wir Windschatten und können die Aussicht genießen. Der Blick geht vom Anti-Atlas zu den Bergen des Toubkal, dem höchsten Berg Marokkos und in das Tal des Ounila, der ziemlich ausgetrocknet ist. Im Flussbett fließt kein einziger Tropfen Wasser.

Schattenplatz am Hotel

Ait-Ben-Haddou



Am nächsten Morgen ging die Fahrt durch das Tal des Ounila über Télouet zum Pass Tizi n'Tichka und hinunter in die Ebene von Marrakech. Diese Strecke ist wesentlich schöner als die Rennstrecke Ouarzazate-Marrakech.


Das Tal des Ounila


Am Tizi n'Tichka-Pass auf 2260m Höhe

Nach dem ganzen Schlamm und Staub hatte dann auch mal das Wohnmobil eine gründliche Wäsche verdient. So ganz verdreckt wollten wir dann doch nicht in Marrakech einfahren.

Autowäsche auf marokkanisch

Auf der Umgehungsstraße erreichen wir schließlich unser Camp für die nächsten Tage - das Relais de Marrakech.





Der Platz ist groß und wird gerne von den Wohnmobilisten aufgesucht. Die Sanitäranlagen sind sauber, es gibt einen Pool mit Restaurant und tatsächlich auch Bier und Wein. Auf dem Platz laufen dutzende Hühner herum, die immer etwas abhaben wollen, dazu Pfauen, Katzen und Hunde. Es stört nicht immer, aber manchmal schon.

Am Mittag ein erster Ausflug mit dem Taxi in die Medina, die Altstadt, von Marrakech. Das Taxi kostet 100 Dirham (10 €) für die ca. 15 km lange Fahrt. Leider haben wir ein schmuddeliges Fahrzeug erwischt. Der Fahrer ist auch nicht besser. Er hustet und nießt, rotzt und schnäuzt sich und wenn das noch nicht genug wäre, so bohrt er sich während der ganzen Fahrt mit einem Zahnstocher in seinem fauligen Gebiss herum. Covid lässt grüßen und wir sind froh, als wir endlich fluchtartig aussteigen können und uns zum Jamaa-el-Fna, dem großen Platz im Herzen der Stadt aufmachen. Wir bummeln durch die Gassen zum Place des Ferblantiers, am El-Badi-Palast und der großen Moschee Moulay El Yazid, zu den Saadier-Gräbern aus dem 16. Jahrhundert. Die Gräber liegen etwas versteckt zwischen Moschee und dem El-Badi-Palast. Beeindruckende maurische Baukunst erwartet die nun zahlreichen Touristen.

Am Jamaa-el-Fna

Place des Ferblantiers (Platz der Kesselflicker)

Ein Tor des verfallenen El-Badi-Palasts

Manchmal findet man in den Gassen tolle Türen

Das größte und schönste Tor Marrakechs, das Bab Agnaou


Die Saadier-Gräber - etwa 250 Gräber gibt es hier.






Nach so viel Kultur, braucht der geneigte Tourist auch mal was für sein leibliches Wohl. Also setzten wir uns auf den Balkon in der Nähe des Jamaa-el-Fna, wo ich letztes Jahr im Juli mit Paul saß. Dieses Mal brauchte ich meinen Kopf nicht einzuziehen, denn man hatte den Durchgang zum Balkon in der Zwischenzeit etwas erhöht. Der Kellner erinnerte sich aber noch an mich, da ich mir das letzte Mal fürchterlich den Kopf angeschlagen hatte und eine riesige Beule bekam. Wie immer war die Tajine sehr lecker und wir konnten die Aussicht auf das Treiben unter uns genießen.

Straßenverkäufer

Unter uns verkaufte ein Mann Reis und eine milchige Flüssigkeit, die darauf gegossen wurde. Ich vermute einmal es war Sauermilch. Viele Menschen hielten an und ließen sich das wohl preiswerte Essen schmecken. Eine Spüle hatte der Verkäufer auch an seinem Wägelchen. Vorne hingen zwei schwarze Eimer mit Wasser drin und dort wurden die Schälchen und Becherchen fleißig nach Gebrauch ausgeschwenkt und dem nächsten hungrigen Gast gereicht. Das Wasser hatte fast die Farbe der "Sauermilch"! Es scheint, dass die Marokkaner einiges vertragen. Übrigens - einen Wirtschaftskontrolldienst gibt es nicht!!!

Gestärkt machen wir noch einen Rundgang über den Platz in die Souks, wo Ingrid noch ein paar Geschenke für zuhause "erhandelt". Zuvor hatten wir noch einen Tisch auf einem der Dachterrassen für den nächsten Abend reserviert. Damit uns der Kellner wiedererkennt nannte er (Rajid) uns einfach Brahim und Fatima.

Rings um den Platz gibt es zahlreiche Restaurants mit Dachterrassen

Im Gewürze-Souk


Ingrid beim Handeln




Blick in den Eingangsbereich eines der zahllosen Riads (Stadthäuser, jetzt Hotels)



Zum Abschluss unseres Tagesausflugs gönnten wir uns noch im berühmten Café Argana Cappuccino, Tee und für mich einen leckeren Kuchen.


An den vielen Pferdekutschen vorbei organisierte ich ein Taxi, das uns wieder zum Campingplatz zurückbringen sollte. Es kostete diesmal 150 Dirham, war aber was Fahrzeug und Fahrer betrifft in einem deutlich besseren Zustand. Wir bestellten das Taxi gleich für den nächsten Abend, um kein Risiko mehr eingehen zu müssen.

Gestern, pünktlich um 17 Uhr, wartete das Taxi schon, um uns in die Stadt zu bringen.

Marrakechs Wahrzeichen das Minarett der Koutubia-Moschee aus dem 10. Jahrhundert



Vor dem Abendessen zum Sonnenuntergang machten wir nochmals einen Spaziergang durch die Souks und da ich einmal zu früh abgebogen war lernten wir auch die fast menschenleeren Gassen der Medina kennen. Mit etlichen Umwegen schafften wir es dann aber doch wieder aus dem Gassengewirr heraus. Für was gibt es denn auch entsprechende Apps auf dem Smartphone? Kurz vor 19 Uhr waren Brahim und Fatima am Restaurant und der Kellner erkannte uns natürlich wieder. Oben auf der Dachterrasse ließen wir es uns gut gehen und konnten den immer voller werdenden Platz gut beobachten.



Hummus als Vorspeise

Deshalb kommt man hierher - Sonnenuntergang über dem Jamaa-el-Fna

Nach dem Essen machten wir noch einen Bummel vorbei an den vielen Essenständen auf dem Platz und jeder wollte uns natürlich zu einem Essen an seinem Stand überreden. Es war ein recht lustiges und unterhaltsames Spießrutenlaufen. Es gab auf dem Platz Musikanten, Geschichtenerzähler und Akrobaten. Und alle hatten ihre zahlreichen Zuhörer und Zuschauer. Das Taxi kam auch recht pünktlich trotz des fürchterlichen Straßenverkehrs. Übrigens wollte der Fahrer auf dem Hinweg kein Geld und vertraute uns, dass wir auch wieder mit ihm zurückfahren würden. Mach das mal in Deutschland! Durch den dichten Abendverkehr ging es mit viel Gehupe und halsbrecherischen Mopedfahrern links und rechts von uns wieder zurück zum Platz. Nachdem gestern noch Waschtag gewesen war, ist heute Ruhetag, denn gerade bemerke ich dass Sonntag ist!






31. Mai 2022

Ouarzazate Camping Ouarzazate - N30° 55.412' W6° 53.199'

So, ich hoffe diesmal klappt die Aktualisierung meines Blogs. Die letzten Stationen hatten leider schlechtes Internet und eine Aktualisierung war nicht möglich. Zunächst versuche ich es mal ohne Bilder.

Kurz nach meinem letzten Blogeintrag erhob sich ein kräftiger Sandsturm und wir mussten das Wohnmobil verrammeln. Trotzdem war alles nach einer Weile mit feinstem Saharastaub bedeckt. Die Klimaanlage konnte ich auch nicht einschalten, da die Stromstärke des Platzes dafür nicht ausgelegt war. Also haben wir uns in Brahims Gästeraum mit Ventilator begeben, wo es einigermaßen erträglich war. Nach dem Freitagsgebet war auch die reichliche und überaus köstliche Tajine fertig und wir ließen es uns munden. Der Himmel war mit Wolken bedeckt und so gab es leider keinen Sternenhimmel und es kühlte auch in der Nacht nicht ab. Über 30 Grad im Wohnmobil sind kein Vergnügen und die Nachtruhe war dementsprechend kurz, weil an längeren Schlaf nicht zu denken war. Deshalb beschlossen wir, am nächsten Morgen in den Hohen Atlas zu fahren, wo wir uns angenehmere Temperaturen erhofften. Brahim war etwas traurig, dass wir schon nach einer Nacht abfuhren, verabschiedete sich aber von uns überaus herzlich.

Irgendwo am Rand der Sahara

Tagesziel war das "Hotel Soleil" in der Nähe von Tinghir, wenige Kilometer vor dem Zugang zur Todra-Schlucht. Wir waren die einzigen Gäste. Bald nachdem wir uns eingerichtet hatten im Schatten der Orangen- und Aprikosenbäume, fing es in der Ferne an zu grollen. Kurz darauf donnerte es gefühlt eine Stunde lang am Stück und dunkle Regenwolken zogen heran. Dann fing es auch an zu schütten, was um diese Jahreszeit völlig ungewöhnlich ist. Es war auch der erste Regen in diesem Jahr. Dann hörten wir in der Nähe ein gewaltiges Rauschen und wir gingen dem Geräusch auf die Spur. Es regnete nicht mehr, aber die Straße vor dem Hotel, die ins Dorf hinaufführte war total überflutet. Die braunen Massen ergossen sich in die Todra und machte es für die Autofahrer unmöglich weiterzufahren. Inzwischen hatte es aufgehört zu regnen und viele Schaulustige hatten sich an der Straße versammelt. Es dauerte über eine Stunde, bis die ersten Fahrzeuge weiterfahren konnten. Nach einer gepflegten Mahlzeit, Couscous mit Huhn - natürlich viel zu viel, konnten wir eine kühle und ruhige Nacht verbringen.

Nach einem heftigen Gewitterregen war die Straße unpassierbar

Am nächsten Morgen befuhren wir dann die bei Touristen überaus beliebte Todra-Schlucht. Imposant die über 500m links und rechts aufragenden senkrechten Felswände. Viele Budenbesitzer versprechen sich ein Geschäft mit den Besuchern. Wir fahren weiter bis Imilchil über einen Pass von fast 2700m. Vor 6 Jahren trafen wir hier auf eine große Nomadensippe, die ihr Hab und Gut den Pass hinauf transportierten. Wir begegneten fast keiner Menschenseele und nur ganz wenigen Fahrzeugen. Die Landschaft karg und nur wo Wasser fließt gibt es ein wenig Ackerbau. Im Moment war einiges Getreide erntereif, anderes noch grün. Kurz hinter Imilchil erreichten wir den Lac Tislit und fuhren am See weiter auf einer Piste zum Lac d'Isli. Dort wollte ich schon früher einmal hin. Einsam gelegen, nur wenige Sommerbehausungen von Nomaden gibt es hier, erreichten wir den See der auf etwa 2500m Höhe liegt. Fast kreisrund und sehr schön anzusehen in der kahlen Landschaft. Nach einer Mittagsrast ging es zurück zum Lac Tislit, wo wir bei der Herberge von Malika übernachten wollten. Zu unserem Schrecken war die Zufahrt versperrt und die Herberge verlassen. Malika war nicht mehr da. Also fuhren wir den gesamten Weg wieder zurück zum "Hotel Soleil", sehr zur Überraschung des Aufsehers dort. Es regnete wieder ein wenig - vielleicht sollte ich mich als Regentänzer verdingen. Kurz darauf erschien ein Motorradfahrer, der sich auf dem Platz neben uns niederließ. Es war Rainer aus Wesel, der alleine mit dem Bike unterwegs war. Wir unterhielten uns nett und leerten die letzte Flasche Weißwein, die ich noch von zuhause mitgebracht hatte. Wir plauderten nett und machten uns ein wenig Sorgen um Rainers Bein, denn er war auf dem Weg hierher mit seinem Motorrad gestürzt und sein Bein unter das schwere Motorrad bekommen. Das ganze Bein hatte Blutergüsse und 4 der 5 Zehen waren schon schwarz. Er wollte sich aber nicht weiter helfen lassen - Biker sind halt harte Hunde.


In der Todra-Schlucht


Am Lac d'Isli


Lac Tislit


Am nächsten Morgen bekam er noch einen schönen Kaffee und dann fuhr er die Todra-Schlucht hinauf um von dort in die Dadés-Schlucht zu queren. Wir sagten ihm, dass unser Tagesziel der Platz "Berberes de la montagne" bei der engste Stelle der Schlucht sei und vielleicht treffen wir ihn da wieder. Es sind nur etwa 90 km von der Todra-Schlucht zu unserem Tagesziel. Die Anfahrt zur Schlucht ist schon atemberaubend. Vorbei an den sogenannten "Affenpfotenfelsen" geht es bald in steilen Serpentinen zum berühmten Aussichtspunkt auf die Straße hinauf. Dann kommt die engste Stelle mit überhängenden Felsen und dem Fluss zur Linken. Es darf einem hier niemand entgegen kommen, sonst wird es kompliziert. Es kam auch nichts und wir konnten uns auf einem schattigen Plätzchen bei einem angenehm kühlen Wind einrichten. Tajine auf 18 Uhr bestellt, versteht sich. Irgendwann donnerte dann auch noch Rainers Motorrad vorbei, drehte um und kam auf den Patz. Er berichtete von seiner verwegenen Tour über die Piste in die Dadés-Schlucht und war froh sie bewältigt zu haben. Mein Schwager Paul fährt die Strecke ja mit Enduros, aber Rainers schwere BMW GS 500 tut sich in dem Gelände halt nicht so leicht. Er wollte dann doch noch weiter nach Ouarzazate, denn er kann sich nicht so viel Zeit nehmen wie wir. Zuhause warten Frau und Tochter. Bald nachdem er davongefahren war, erschien noch ein weiteres deutsches Wohnmobil aus dem Sauerland und so war der Platz mit 2 Fahrzeugen für diese Zeit gut belegt.


Die engste Stelle in der Todra-Schlucht


Die unvermeidliche Tajine Poulet aux Legumes


Heute Morgen haben wir uns noch eine Weile mit unseren Nachbarn gut unterhalten und fuhren dann auf Empfehlung von Paul bis ans Ende der gut zu befahrenden Strecke bis M'Serir, wo die Piste in die Todra-Schlucht abbiegt. Überwältigende Landschaften mit tiefen Canyons, die an den Grand Canyon in den USA erinnern, Lehmbausiedlungen und dort wo es möglich war, Ackerbau. Dann hieß es doch umkehren, denn eine Weiterfahrt wäre trotz meines Allrad-Wohnmobils nicht ratsam gewesen. Also die ganze Strecke wieder zurück, aber auf dem Rückweg hat man dann doch noch ganz andere Perspektiven als auf dem Hinweg. In Boumalne stießen wir auf die Hauptstraße nach Ouarzazte, das etwas mehr als 100 km von uns entfernt lag. In El Keela M'Gouna machten wir eine Rast gegenüber einer Cooperative für Rosenerzeugnisse. M'Gouna ist die Hauptstadt der Rosenwasserproduktion und -nebenprodukten. NAch einem kleinen Einkauf ging es weiter nach Ouarzazate. Kurz vor der Stadt gibt es einen Stausee, der aber im Gegensatz zu vor 6 Jahren deutlich zurückgegangen ist. Der Stadtcampingplatz "Camping Ouarzazate" hat geöffnet und wir sind mal wieder die einzigen auf dem Platz, bis etwas später noch ein älteres, sehr nettes französisches Ehepaar mit einem Geländewagen eintrifft. Dann erst mal in der Mittagshitze bei etwa 30 Grad entspannen. Gegen 18 Uhr gingen wir dann in die Stadt zu, denn ich wusste noch vom letzten Mal dass es bald eine Hähnchenbraterei geben wird. Und so war es auch. Einen gebratenen Hahn, etliche Oliven und Brot und schon waren wir wieder auf dem Weg zurück zum Campingplatz. Das gab ein üppiges Abendessen und danach noch Zeit meinen Blog zu schreiben.





Grand Canyon in Marokko

La Valée des Pommes (Das Tal der Kartoffeln)

Hier endet die Straße für Wohnmobile in M'Serir


Gemeindecampingplatz von Ouarzazate

27. Mai 2022

Hassilabied Camping Ocean des Dunes - N31° 08.585' W4° 01.561'

Bis zur nächsten Station, dem Ksar Timnay Camp waren es nur knapp 100 km. Wir verließen nun endgültig das grüne Marokko mit dem wunderschönen Rif-Gebirge und steuerten dem Rand des Mittleren Atlas zu.


Schneereste zieren die Gipfel des Mittleren Atlas

Kurz vor Midelt, am Rande des Plateau de l'Aride, liegt das Ksar Timnay Camp. Es ist eine hübsche Hotelanlage mit Pool und Restaurant. Die Plätze sind groß und schattig. In den Bäumen zwitschern die Vögel um die Wette. Nach der unvermeidlichen Tajine machen wir noch eine kleine Wanderung in die Umgebung. Angekündigt sind ein "Parc", ein "Riviere", etwas Prähistorisches und Tumuli (Grabhügel). Von letzteren beiden haben wir allerdings nichts gesehen und der Park ist ein kleiner Stausee, der vielleicht einmal Besucher anlocken soll. Die ganze Gegend ist voller Mandelplantagen, die aus dem kleinen See bewässert werden.



Leider ist das Sahara-Internet etwas langsam und es dauert sehr lange bis Bilder hochgeladen sind. Deshalb müssen die wenigen reichen.

Nachdem wir das Ksar Timnay Camp am nächsten Morgen verlassen hatten, ging es an Midelt vorbei durch trockene und felsige Landschaften. Durch den "Tunnel der Legionäre" weiter über Pässe von über 2000m ging es weiter in den Süden zur Flussoase des Ziz. Wie wir erfuhren, gab es in den letzten Jahren kaum mehr Niederschläge und so ist der Fluss zum größten Teil trocken. Wo vor 6 Jahren noch kühlende Bächlein durch die Oase zu den Feldern eilten ist jetzt alles trocken. Ob die wichtigste Oase des Taflalet überlebt ist fraglich. Zu allem Unglück zerstörte ein verheerendes Feuer im letzten Jahr auf 5-6 km einen Großteil der Palmen. Zum Glück spriesen oben wieder grüne Zweige heraus. Aber ohne Wasser wird die Oase verloren sein. Im Camp Tissirt gab es keinen Hassan der uns wie vor 6 Jahren freudig empfing. Er verdient jetzt seinen Unterhalt mit dem Verkauf von Wasser und seine Frau hält jetzt den Platz am Leben. Wir sind die einzigen Gäste.

Die Ziz-Oase

Camp Tissirt

Dummerweise habe ich das Wohnmobil unter dem Schlafbaum zahlreicher Spatzen gestellt und am nächsten Morgen sah die Motorhaube entsprechend aus!

Heute Morgen sind wir dann nach einer erträglich kühlen Nacht in die Sahara gefahren. 90 km über Erfoud und Rissani, dem Tor zur Sahara. Das obligatorische Foto am Stadttor darf natürlich nicht fehlen.

Stadttor von Rissani, zugleich das "Tor" zur Sahara

Bald tauchen die großen Dünen des Erg Chebbi bei Merzouga auf und dann stehen wir im Hof des "Camp Ocean des Dunes". Wir sind mal wieder die einzigen Touristen hier und das seit Volubilis. Brahim begrüßt uns überaus herzlich und er meint sich an mich zu erinnern, vor allem nachdem ich ihm mein Fotobuch von 2016 gezeigt hatte. Dann kamen doch die richtigen Erinnerungen bei ihm und mir wieder. Er versprach uns eine Tajine zuzubereiten nach dem Freitagsgebet, was er auch tat. Sie war einfach nur köstlich! Jetzt um kurz nach 17 Uhr ist es noch zu heiß für irgendwas zu unternehmen (ca. 38 °C). Also schreibe ich an meinem Blog und vielleicht machen wir nachher noch einen kleinen Spaziergang in die Dünen.

Vor den Dünen des Erg Chebbi

Camp "Ocean des Dunes"


24. Mai 2022

Azrou Camping Amazigh - N33° 26.956' W5° 10.232'

Wenn man nach Azrou kommt, darf natürlich ein Besuch des Zedernwaldes mit seinen zahlreichen Berberaffen (Makaken) nicht fehlen. Dort steht auch die älteste und höchste Zeder Marokkos. Leider ist sie schon seit Jahren abgestorben. Nach dem Frühstück machen wir uns auf den etwa 9km Hin- und Rückweg in den Zedernwald. Noch ist es nicht zu warm und wir wandern durch ein kleines Nachbardorf über freies Feld. Hier gedeiht Weizen und dazwischen blüht der Mohn und anderes "Unkraut". Man darf sich sicher sein, dass hier alles ungespritzt und "Bio" ist. Auf dem Weg kläffen uns Hunde an, aber das sind in Marokko Schisser. Es geht etwa 300 Höhenmeter in den Wald hinauf und schon bald wandern wir unter den alten Zedernbäumen einher, begleitet vom Gezwitscher unzähliger Vögel. Ab und an überholt uns ein Reiter, denn oben bei der "Cedre Gauroud" kann man gegen ein kleines Entgelt Fotos machen oder Reiten gehen. Dann taucht die tote mächtige Zeder auf. Außer den Schweizern vom Campingplatz und einem anderen Auto ist hier oben niemand und die Leute, die mit ihren Pferden Geld verdienen wollen oder an den Ständen Souvenirs verkaufen wollen machen heute kein Geschäft. Die Affen sind zahlreich und aufdringlich. Sie spekulieren auf Fressbares, denn sie sind es gewöhnt von den Touristen gefüttert zu werden. Schon bei meinem letzten Besuch schienen sie mir überfressen und fett. Ständig laufen sie hinter einem her und schauen ob sie was abgreifen können. Wir ziehen uns in den hintersten Winkel des Geländes zurück wo es keine Affen gibt, aber kaum haben wir etwas ausgepackt, erscheinen sie in Scharen. Dass sie nicht an uns hinaufspringen ist alles. Also wird erst mal nichts gegessen. Als ich später im Wald eine Orange esse, kommt ein älterer und jüngerer Affe daher. Der Kleine will ständig meinen Rucksack packen, der Ältere schaut nur. Deshalb bekommt er einen Schnitz von der Orange. Kaum hat er sie aufgegessen, schießt ein dominanteres Exemplar kreischend heran und verfolgt den davonjagenden Affen.
Für uns ist es an der Zeit den Rückweg anzutreten. Im kleinen Dorf hatten wir einen Laden gesehen, wo Brot verkauft wird. Der Duft frisch gebackenen Brotes hatte mich schon in der Frühe schnuppernd hungrig gemacht. Wir kaufen 2 große Rundbrote für umgerechnet 60 Cent!!!! Wir geben 10 Dirham (1€) und die Verkäuferin freut sich so sehr darüber, dass sie uns in die Backstube einlädt und stolz ihre Gerätschaften zeigt. Sie hat eine Teigmaschine und einen elektrischen Backofen.
Gestern habe ich mit einer Frau (Ilhane) auf dem Platz gesprochen und mich nach Hassan erkundigt der vor 6 Jahren uns so freundlich auf deutsch empfangen hatte. Leider ist Hassan vor 4 Jahren gestorben. Er war höchstens 55 Jahre alt. Ich habe ihr dann mein bebildertes Tagebuch gezeigt mit den blühenden Kirschbäumen und dem Bild der wunderbaren Tajine die wir damals genossen hatten. Sie war die Köchin gewesen, aber ich konnte mich nicht mehr an sie erinnern. Ich schwärmte von ihrer Tajine und sie freute sich so sehr darüber, dass sie uns für heute Abend eine Tajine zubereiten wird. Was will man mehr an Gastfreundschaft in diesem Land erwarten? Übrigens kennt sie den Betreiber eines unserer nächsten Übernachtungsplätze im Camp Tissirt in der Flussoase des Ziz. Ich werde Grüße ausrichten, falls der Platz offen ist.

Auf dem Weg in den Zedernwald


Vor der "Cedre Gauroud"

Weizenfelder links und rechts des Pfades

Blühender Mohn

Blick zurück Richtung Azrou

Aggressives Berberaffenmännchen



Die Rinde der Zeder sieht wie ein Löwenkopf aus.

Leider wühlen die Affen im ganzen Müll herum.


Gechillter Affe

Weizen und Mohn

Ilhane hat uns extra eine Tajine zubereitet


23. Mai 2022

Azrou Camping Amazigh - N33° 26.956' W5° 10.232'

Nachdem wir noch einen schönen Tag in Chefchaouen verbracht hatten, sind wir am nächsten Morgen zu den römischen Ruinen von Volubilis aufgebrochen. Der Morgen war überraschend kalt, ich schätze um die 12-15 Grad und dichter Nebel lag über dem Platz und der Stadt.




Es dauerte lange bis der Himmel wieder klarer wurde. Die Landschaft grün und abwechslungsreich. Gegen Mittag bei dann etwa 30 Grad in Volubilis angekommen und eine ausgedehnte Besichtigungstour gemacht. Nirgendwo findet man besser erhaltene römische Mosaiken unter freiem Himmel wie hier. Nach der Kultur dann Endstation auf dem Campingplatz "Belle Vue" zwischen Moulay Idriss und Meknes. Der Platz war auch schon in einem besseren Zustand, ist aber für eine Übernachtung ok. Hier treffen wir auch zwei französische Familien, die auch schon in Chefchaouen unsere Nachbarn waren. Vom Platzbesitzer erfahren wir, dass der Campingplatz in Fès immer noch geschlossen ist.
















Sind also heute Morgen nicht nach Fès gefahren und verzichten auf eine Stadtbesichtigung, was zwar schade ist, aber wir waren ja schon mal hier. Auf direktem Weg geht es nach Azrou das etwa auf 1500m liegt und somit von den Temperaturen erträglich. Der Platz "Amazigh" hat außer uns noch 2 weitere Fahrzeuge. Vom Campingplatzbesitzer Hassan weit und breit keine Spur. Das Gästehaus scheint auch geschlossen zu sein und somit wird es mit einer Tajine, auf die ich mich schon gefreut hatte, nix. Dafür sind die Kirschen schon reif und als ich vor 6 Jahren mit Gisela hier gewesen bin, da blühten sie gerade. Auf den Dächern ringsum klappern die Störche. Morgen wollen wir in den Zedernwald zu den Affen wandern.


Camping Amazigh, Azrou



20. Mai 2022

ChefchaouenCamping Azilan - N35° 10.539' W5° 16.001'

Wir sind in Marokko. Am 18. sind wir etwa 550 km bis kurz vor Malaga gefahren. Auf dem Campingplatz "Don Cactus", idyllisch zwischen den Plastikgewächshäusern gelegen, finden wir einen schönen schattigen Platz umrahmt von Hibiskusblüten. Nach dem langen Tag gönnen wir uns ein feines Abendessen im Restaurant am Campingplatz. Thunfischtartar als Vorspeise und zum Hauptgang Thunfischsteaks.

Hibiskusplatz

Am 19. dann schnurstracks nach Algeciras und zum Fährtickethändler den wir schon vor 6 Jahren auf unserer Marokkoreise aufgesucht hatten. Seit 25 Monaten sind wir jetzt wieder sowas wie die ersten Kunden. Der Don im Laden umarmt uns sogleich herzlich. Die Preise für die Fähre mit offener Rückfahrt haben sich in den letzten 6 Jahren verdoppelt. 400€ kostet es nun. Im Hafen verlangen sie über 550€. Zum Abschluss des Kaufs gibt es noch eine große Rolle Schokokekse und eine Flasche Rotwein. Die Fähre soll um 16 Uhr abfahren und um halb drei fährt der Don uns in seinem Auto zum Fährhafen voraus. Wir sind 4 Wohnmobile die nach Marokko wollen und unser herzlicher Don regelt den Einlass in den Hafen. Das ist mal ein toller Service. Außerdem hat er uns noch einmal Kekse und Rotwein gebracht. Mit einer halben Stunde Verspätung legt die Fähre Richtung Tanger Med ab und wir lassen den Felsen von Gibraltar hinter uns. Die Überfahrt dauert etwa ein einhalb Stunden. Das Visum bekommen wir schon an Bord, aber die Zoll- und Polizeiformalitäten im Hafengelände ziehen sich hin. Dann heißt es Abfahrt nach Martil bei Tetouan. Zwei französische Wohnmobile wollen ebenfalls auf den Platz Al Boustane in Martil. Ich lasse die Franzosen zügig hinter mir und als ich in die Straße des Campingplatzes einbiege ist von selbigem weit und breit nichts mehr zu sehen. Der gesamte Campingplatz ist mit allen Gebäuden darauf eingeebnet worden. Vermutlich sollen hier attraktivere Wohngebäude entstehen. Das mit dem Stadtbesuch von Tetouan am kommenden Tag können wir also vergessen. Kurzerhand fahre ich etwas die Küste hinunter, um einen geeigneten Übernachtungsplatz zu finden. In Azla solle es laut Karte einen geben. Dort angekommen können wir keinen entdecken. An der nächsten Polizeikontrolle am Ende des Ortes frage ich einen Polizisten, ob es denn überhaupt einen Campingplatz hier gibt. Gibt es nicht! Er rät uns aber auf dem großen Parkplatz am Meer zu übernachten, denn das sei da kein Problem. Er hält den Verkehr an damit wir wenden können und so fahren wir auf den Parkplatz am Strand. Kinder spielen Fußball ein paar Autos und LKWs stehen da, aber überwiegen ist der Platz leer. Es gibt Sahnegeschnetzeltes vom hällischen Schwein, Spätzle und Rotwein vom Don.

Warten auf die Fähre

Unser Übernachtungsplatz in Azla

Nach einer ruhigen Nacht, mal abgesehen von einem etwas stürmischen Wind, setzen wir unsere Fahrt ins grüne Rif-Gebirge fort. Tagesziel ist Chefchaouen, die "blaue Stadt" Marokkos. Zunächst verpasse ich die richtige Zufahrt zum Campingplatz, denn in den letzten 6 Jahren wurde die komplette Zufahrtsstraße nach Chefchaouen neu gemacht. Ich lande mitten in der Unterstadt und muss nun durch enge und sehr steile Straßen den Weg hinauf zum Campingplatz finden. Man sollte sich nicht immer auf das Navi verlassen. Inzwischen ist es auch schon 30 Grad als wir den Platz erreichen. Wir richten uns ein und ruhen uns im Schatten aus. Um halb vier gehen wir den steilen Pfad am verlassenen Hotel "Atlas" hinunter und durchqueren einen alten Friedhof. Dann sind wir in den schattigen Gassen der Altstadt. Obwohl ich schon einmal hier war, so ist doch der Anblick der bunten Stadt berauschend. Auf halbem Weg durch die Altstadt kehren wir im Restaurant "Lala Mesouda" ein, um die erste Nahrung des Tages aufzunehmen. Eine kleine Vorspeise des Hauses, einen bunten marokkanischen Salat und eine Tajine mit Huhn und Gemüse füllen unsere Mägen. Zum Abschluss der unvermeidliche marokkanische Tee. Derart gestärkt bummeln wir bis zur Ras El Maa-Quelle und lassen uns auf dem Rückweg von den bunten Gassen der Altstadt verzaubern. An der Plaza Uta el Hamman mit der alten Kasbah kommen wir in der Unterstadt heraus. Den steilen Weg hinauf zum Campingplatz ersparen wir uns. Ich halte ein Taxi an das uns zuerst zu einer Bäckerei für das morgige Frühstück bringt und dann zum Campingplatz hinauf. Kostete 20 Dirham = 2 €!

Jetzt bin ich gespannt, ob das freie WiFi hier die Bilder in akzeptabler Zeit hochlädt.

Fahrt durch das grüne Rif-Gebirge

Chefchaouen




Die alte Kasbah am Plaza Uta el Hammam


17. Mai 2022

El SalerCamping Coll Verd - N39° 23.789' W0° 19.954'

Von Roses zum Campingplatz "Barcelona" bei Mataró ist es nicht weit. Wir sind schon recht bald da und können uns gemütlich einrichten. Der Platz ist halb voll, vor allem mit Holländern, Franzosen und Deutschen.

(Bilder hochzuladen dauert hier ewig - also bis zu einer besseren Verbindung warten!)

Online haben wir gleich den Bus für den nächsten Tag gebucht. Zum Glück nicht für den Parque Güell, Sagrada Familia oder das Miró-Museum, denn der Bus hatte am nächsten Tag wegen eines Verkehrsunfalls auf seiner Strecke eine halbe Stunde Verspätung. Das hätte uns bei einer Online-Buchung in große Probleme gebracht. Der Campingplatz eigene Bus hielt in der Stadt an der Ronda Universitat, wo auch um 19 Uhr wieder Abfahrt sein sollte. Schnell war ein Taxi gefunden, das uns für 10€ zum Parque Güell brachte. Fast 2 Stunden schlenderten wir in Gaudis Park herum. Jener war voller Touristen und jetzt gibt es sogar Einbahnregelungen dort.







Danach spazierten wir in die Stadt hinunter zur Sagrada Familia. Lange Schlangen standen vor dem Eingang und so verzichteten wir auf einen Besuch des Inneren der Kathedrale. Ingrid und ich waren früher schon einmal drin gewesen und wir hatten keine Lust stundenlang anzustehen. Äußerlich hatte die Kathedrale seit meinem letzten Besuch erhebliche Fortschritte gemacht und so viel ich sehen konnte fehlt nun nur noch ein Stück des Hauptturmes.

Eine kleine Erfrischung auf dem Weg in die Stadt hinunter


Gaudis Sagrada Familia

Wieder war ein Taxi zur Hand und fuhr uns für 15€ hinauf zum Montjuïc wo sich das Miró-Museum befindet. Wir wunderten uns nicht lange, dass wir keine Besucher sahen, denn montags ist das Museum geschlossen! Also fuhren wir mit dem Cable-Car wieder in die Stadt hinunter, um auf der Rambla zu flanieren.

Miró-Museum

Wir hatten schon einige Kilometer in den Beinen und so machten wir es kurz zur Kolumbussäule am Hafen hinunter und dann die Rambla hinauf. Kaffeezeit und an der Plaça Reial fanden wir ein geeignetes Plätzchen. Angenehm im Schatten unter den Kolonaden zu sitzen und dem Treiben zuzuschauen. Ausgeruht ging es nun wieder die Rambla mit ihren schönen Bauten unter den schattenspendenden Bäumen hinauf bis wir in den Mercat de la Boqueria abbiegen mussten. Diesen Markt darf man sich auf keinen Fall entgehen lassen, wenn man in Barcelona ist. Er hat das Flair eines orientalischen Marktes und bietet alles was das Herz an Kulinarischem bieten kann. An den kandierten Früchten kamen wir nicht vorbei und am Ende steckten über 600gr in der Tüte, unter anderem Hibiskus, Mangos, Papayas, Erdbeeren und vieles mehr. Danach ging es hinauf zur Plaça Catalunya mit dem Rathaus, wo wir auf einem Bänkchen unter dem Schatten eines Baumes einen Ruheplatz fanden. Hier konnten wir die restliche Zeit bis zur Abfahrt des Busses verbringen. Ein herrliches Kommen und Gehen verschiedenster Menschen; Jung und Alt, Dick und Dünn. Der ganze Platz wimmelte von Hunderten Tauben, die zum Glück nicht im Baum über uns saßen. Im Tiefflug zischten sie über den Platz und erschreckten den ein oder anderen Spaziergänger.

Kolumbussäule

La Rambla

Mercat de la Boqueria

Am Plaça Catalunya

Rathaus von Barcelona

Pünktlich fuhr der Bus zurück zum Campingplatz und wir beschlossen den schönen Tag mit einer Paella und einer Flasche Rioja.

Nach einem gemütlichen Frühstück fuhren wir dann Richtung Valencia weiter. Bis etwa 10km vor unserem Tagesziel ging es auch gut voran, doch dann steckten wir eine gefühlte Ewigkeit in einem Stau, hervorgerufen durch zahllose LKW, die alle zum Hafen abbiegen wollten. Dummerweise lag unsere Strecke genau da! Endlich auf dem etwas bescheidenen Platz angekommen, hatten wir auch schnell einen passenden Platz. Das Schwimmbecken ist genauso leer wie das Restaurant. Letzteres ist gar nicht geöffnet. Ich war mit Gisela schon einmal hier, als wir auf dem Weg nach Marokko waren. Damals war wenigstens noch das Schwimmbad geöffnet. Der kleine Markt am Eingang ist recht bescheiden. Gesundes Grünzeug gibt es überhaupt nicht und wenn ich es richtig verstanden habe, dann öffnet der morgen auch nicht vor 9 Uhr. Also wird es nur einen Kaffee geben und das Frühstück irgendwo auf einer Autobahnraststätte. Tagesziel ist morgen Motril, etwa 550km entfernt von hier. Auch dort war ich schon 2017. Mal sehen was uns dort erwartet.

Jetzt werde ich dann langsam anfangen zu kochen. In der Garage lagern etliche Dosen mit Rouladen, Sahnegeschnetzeltem oder Gulasch. 

Camping Coll Verd

Stau vor dem Hafen in Valencia

14. Mai 2022

Roses - Camping Salatà - N42° 15.990' E3° 09.348'

Nach gut 2 1/2 stunden Fahrt sind wir schon in Roses, Spanien und können uns auf dem Campingplatz, der recht voll ist, einrichten. Die junge Frau an der Rezeption ist überaus hilfsbereit und organisiert umgehend Karten für das Dali-Museum in Figueres am nächsten Tag. Zudem druckt sie uns auch noch die Busverbindungen aus. Super Service.
Nachdem alles an Ort und Stelle steht, machen wir uns auf einen ausgedehnten Strandspaziergang in die Altstadt von Roses. Auch dieser Ort ist sehr touristisch aber doch schöner als Cap d'Agde. Die Altstadt mit der etwas seltsamen Garnisonskirche Santa Maria kann nicht viel Anschauliches bieten und da uns ein kleines Hüngerchen plagt kehren wir in einem Strandrestaurant ein. Die Preise sind moderat und das Essen gut.

Unser Stellplatz auf dem Camping Salatà

Strand von Roses


Garnisonskirche aus dem 18. Jahrhundert

Eine kleine Mahlzeit: Reis, mit Thunfisch, Gambas, etc.

Heute stand der Besuch des Dali-Museums in Figueres auf dem Plan. Mit dem Bus dauerte die Fahrt etwas mehr als eine halbe Stunde zum Preis von 6,40 € für zwei Personen. Pünktlich waren wir am Ziel und der Besuch des Museums dauerte für uns ca. 2 Stunden. Absolut lohnenswert, wenn man einmal hier in der Nähe von Figueres vorbeikommt. Der Eintritt kostet 14 € pro Person. An der Rambla dann noch ein kleiner Mittagssnack und auf dem gerade schließenden Obstmarkt noch schnell köstliche Erdbeeren und Pfirsiche mitgenommen. Den Rest des Tages mussten wir unsere müden Glieder ausruhen. Morgen geht es nach Barcelona weiter.







Im Innenraum des Museums




Das berühmteste und wertvollste Gemälde Dalis im Museum








Die Rambla von Figueres



12. Mai 2022

Cap d'Agde - Camping La Clape - N43° 17.107' E3° 31.164'

Frühstück in Cluny. Bin früh ins Städtchen gegangen um ein Baguette und zwei Croissants zu kaufen. Dummerweise war die Bäckerei, in der ich früher schon gutes Backwerk gekauft hatte geschlossen. Also musste ich das ganze Städchen zur nächsten Bäckerei hinaufgehen. Resultat beim Frühstück auf dem Campingplatz: die Croissants waren wohl vom Vortag und überhaupt nicht wie ein französisches sein soll! Das Baguette war ok. Also begann der Tag schon etwas enttäuschend.
Nach dem Frühstück ging es dann Richtung Mâcon zur Autobahn auf einer engen Umleitungsstraße. Dann das Rhône-Tal hinunter, zügig an Lyon vorbei. Viel Lastwagenverkehr, aber das ist ja üblich. Nach Orange rechts ab Richtung Barcelona. Gegen 15 Uhr waren wir dann am Ziel in Cap d'Agde. Der junge Bursche an der Rezeption war sehr gesprächig. Wahrscheinlich wollte er seiner jungen Kollegin, die gerade angelernt wurde imponieren. Na warte, Bürschchen dachte ich und merkte mir seinen Namen der auf einem Namensschildchen prangte. Also sprach ich Hamid an und fragte ihn ob er aus Marokko sei. Total erstaunt bejahte er und erzählte in einem Redeschwall woher er stammte und wie schön Marokko sei. So kamen wir gutgelaunt ins Gespräch und nach einer Ewigkeit zu einem Stellplatz. Der Platz ist nicht sehr voll, Das Rezeptionsgebäude neu und die Sanitäranlagen etwas in die Jahre gekommen. Der Preis ist erstaunlicherweise fast gleich wie in Cluny. Wir buchten gleich für zwei Tage, obwohl mich Hamid für die Saison an der Rezeption engagieren wollte. Muss er halt alleine klarkommen.
Nach Kaffee und Entspannung gingen wir dann um halb 6 Uhr in das Städtchen am Strand entlang. Cap d'Agde ist keine Schönheit sondern ist geprägt von einer großen Marina und drumherum Ferienwohnungen, Apartements, Restaurants, Cafés, Souvenirbuden, und, und, und. Also: es ist SEHR touristisch. Um diese Jahreszeit sind fast nur Rentner zu sehen und noch sind viele Geschäfte und Restaurants geschlossen. Wir spazieren an der Marina mit hunderten von Booten entlang. Die Sonne brennt noch ordentlich ins Gesicht, so dass wir beschließen noch vor 19 Uhr im "Table de la Mer", einem bei Tripadvisor gelobten Restaurant, einzukehren. Dass wir schon vor der offiziellen Öffnungszeit da sind ist egal, denn als wir später gehen, ist nur noch ein weiteres Paar anwesend. Der junge Kellener, Fitness-Studio gestählt, ist sehr nett und weiß mit seinen Gästen umzugehen. Wir bestellen das Menü mit Thunfischtartar als Vorspeise, Hauptspeise gebratener Thunfisch mit Sesam und als Dessert eine Pannacotta mit roten Beeren. Dazu einen leckeren kühlen Rosé. Die Empfehlung von Tripadvisor war also goldrichtig.
Der Heimweg kam uns seltsamerweise etwas länger vor als der Hinweg. Den Tag beenden wir so richtig dekadent mit einem Köbelin Pinot Brut Winzersekt.

Heute lassen wir es etwas langsamer angehen und beginnen den Tag mit einem längeren Frühstück. Diese Mal sind das Baguette und die Croissants ausgezeichnet. Nach dem Frühstück Strandspaziergang bei erfrischenden 19 Grad. So braucht man erst gar nicht zu schwitzen. Der Nachmittag wird verbummelt und was sonst noch passieren wird: wir werden sehen.

Unser Stellplatz auf dem Camping La Clape

Am Strand von Cap d'Agde

Marina von Cap d'Agde - unser Restaurant rechts ("La Table de la Mer")



Ein kühler Rosé zum Abendessen

Hauptgang: Gebratener Thunfisch in Sesam, Gemüse und Safranreis

Absacker: Winzersekt von Köbelin

Strandspaziergang: Die Saison hat noch nicht so richtig begonnen

Strand von Cap d'Agde

Eine alte Boje dient den Miesmuscheln als Unterkunft

Ein Paradies für Muschelsammler



10. Mai 2022

4:57 Uhr an Schlaf ist nicht mehr zu denken. Das Reisefieber hat mich gepackt und ich muss los. Um halb 6 Uhr bin ich unterwegs nach Hausach, um Ingrid abzuholen. Als ich ankomme ist meine Schwester schon auf und beendet gerade ihr Frühstück. Kurz vor 7 Uhr fahren wir dann los, über Haslach (noch einen kurzen Abstecher bei Hanna, Sebastian und den beiden Buben) den Pass zur Heidburg hinauf und dann hinunter nach Freiburg. Aber die erste Autobahnzufahrt ist gesperrt und wir müssen über Freiburg-Mitte fahren und das heißt erst mal lange im Stau stehen. Endlich auf der Autobahn geht es zügig voran und schon bald haben wir die Grenze zu Frankreich über den Rhein bei Neuenburg erreicht. Vorbei an Belfort und Besancon bei schönstem Wetter erreichen wir Beaune im Burgund, wo wir die Autobahn verlassen und durch die Reblandschaften Richtung Tagesziel in Cluny bummeln. In den Reben wird fleißig gearbeitet und wir genießen die frühlingshafte sattgrüne Landschaft. Es ist schon fast sommerlich warm als wir den Municipal Saint Vital in Cluny um 13 Uhr erreichen. Leider ist die Rezeption bis 14:30 Uhr geschlossen und so müssen wir unter Frankreichs Sonne ausharren bis der Chef des Platzes endlich, aber pünktlich, eintrudelt. Er ist sehr freundlich und schnell sind die Formalitäten bei erstem Smalltalk erledigt.
Wir haben einen schönen halbschattigen Platz im hohen Gras und zwischen blühenden Gänseblümchen. Die Vögel singen, der Himmel ist blau, die Sonne scheint. Was will man/frau mehr. Wir richten uns ein, trinken einen Kaffee und laden den netten Platzchef auch noch ein. Er ist ganz begeistert von unserem Wohnmobil und zeigt sich sehr kommunikativ. Freundlichkeit kostt nichts, gerade auch in diesen schweren Zeiten.
Im Gegensatz zu früher gibt es nu ein ganz neues, sehr sauberes und modernes  Sanitärgebäude. Deshalb kann man dem Platz nun mindestens 4 Sterne geben und der Preis für eine Nacht, 2 Personen mit Strom für 21, 70 € ist auch sehr moderat
Nach einer kurzen Mittags-Chill-Pause gehen wir dann in die Stadt hinüber. Kultur muss auch sein. Cluny ist ja bekannt für seine einstmals riesige Klosteranlage deren Kirche damals die größte der Christenheit gewesen war, ehe der Petersdom in Rom gebaut wurde. Die Sonne brennt unbarmherzig und wir suchen ein schattiges Plätzchen im Park des Bischofpalais.
Wie wir auf dem Herweg gesehen haben öffnet die Pizzeria in der ich mit Gisela schon so oft gut gespeist habe um halb 7 und so sind wir pünktlich zur Stelle. Die Pizzen sind riesig und toll, aber wir schaffen es nicht, sie komplett aufzuessen. Auch 2 große kalte Bier für mich helfen nicht, die Reste hinunterzuspülen.
Zurück auf dem Campingplatz geht es in die Dusche, nachdem der vergebliche Sendersuchlauf der Sat-Anlage die Nachrichten des Tages verhindert haben.
Jetzt darf der Tag ausklingen. Morgen früh werde ich in die Stadt zum Bäcker gehen und frisches Baguette und Croissants zu holen.
Der morgige Tag soll uns dann nach Cap d'Agde ans Mittelmeer bringen.

Auf irgendeinem staubigen Rastplatz in Frankreich

Schloss Sercy

Camping Municipal Saint Vital, Cluny

Erstmal Kaffeepause

Bezaubernde alte Geschäfte in Cluny


Chocolaterie in Cluny

Eine süße Versuchung

Abtei

Mauerhocker

Die Reste der einst prächtigen Klosterkirche

Heute das Rathaus

Blick auf den Rest der Klosterkirche

Detail am Bischofspalais

Stadtmauer mit Wehrturm

Pizza - zu groß selbst für einen hungrigen Magen

1. Mai 2022

Ich habe die Routen noch einmal überarbeitet und Marokko eingefügt. Jetzt wird die Reise halt ein wenig länger dauern. Was soll's! Zeit haben wir reichlich. Ob 7.000 km oder 10.000 km spielt dann auch keine Rolle. Am 10. Mai geht es definitiv los. Erstes Etappenziel wird Cluny in Frankreich sein.

Frankreich-Spanien-Marokko-Portugal-Frankreich (ca. 10.000 km)

15. April 2022

Ostern steht vor der Tür und so langsam fängt es an zu kribbeln. Es ist jetzt nicht mehr lange bis die nächste große Reise beginnt. Nachdem es ja mit der Mongolei aus politischen Gründen nichts wurde, liegt nun die Alternative auf dem Tisch. Es geht um die Iberische Halbinsel herum.

Doch heute habe ich von meinem Schwager Paul erfahren, dass es wieder Fährverbindungen von Spanien nach Marokko geben soll. Das eröffnet natürlich neue Perspektiven. Da wir sowieso an Algeciras vorbeikommen, werden wir uns nach einer Überfahrt nach Tanger Med in Marokko erkundigen. Wenn es bis dahin möglich ist, werden wir einen kleinen Abstecher nach Marokko machen.

So sah es am 2. April aus.

Und so am 15. April.