Donnerstag, 7. April 2022

In die Mongolei - Iberische Halbinsel

April 2022

Es ist entschieden. Der Osten muss warten, falls das überhaupt noch was wird. Die diesjährige Reise wird meine Schwester und mich um die Iberische Halbinsel führen. Es warten Kultur, Landschaften und Menschen auf uns. Wir wollen auch die Kunst nicht auslassen: Dalí in Figueres, Gaudí und Miro in Barcelona, das Guggenheim-Museum in Bilbao. Valencia, Toledo, Granada und Lissabon mit Fado und Tango, die grandiosen Küstenlandschaften der Algarve und Nordgaliziens, die Weißen Dörfer in Spanien, die Bergwelt der Picos de Europa, die Pyrenäen, und, und, und. Es wird auf jeden Fall überhaupt nicht langweilig werden, aber den großen Traum einer Mittelasien-Reise werden wir nicht aufgeben.

März 2022

Seit dem letzten Eintrag ist viel passiert. Nachdem ich so gut wie alles für die Reise besorgt hatte und die Planung so gut wie abgeschlossen war, sollte eigentlich am 20. März das Teilnehmertreffen in Bad Kreuznach stattfinden. Doch alles kam anders.

Russland überfiel die Ukraine und somit war die geplante Reise nicht mehr möglich - sie wurde vom Veranstalter abgesagt. Jetzt hieß es eine Alternative zu planen. Plan B sieht zunächst einmal so aus, dass ich die Iberische Halbinsel bereisen werde. Etwa 7.000 km wird die Tour durch Spanien und Portugal von Mai bis Juli sein. Danach eventuell von August bis Ende Oktober noch in den Norden. Wer weiß das heutzutage schon?

Plan B - Iberische Halbinsel

Vielleicht ergibt sich noch eine Alternativtour nach Mittelasien. Dazu werde ich auf das Seabridge-Treffen in Bad Dürrheim am 1. April gehen und mir die Route anhören. Es soll von Bulgarien über die Türkei nach Georgien gehen. Dann durch den Kaukasus nach Aserbaidschan und über das Kaspische Meer nach Kasachstan. Von dort über Usbekistan und Kirgistan ins Pamir-Gebirge nach Tadschikistan. Über Turkmenistan, den Iran und die Türkei soll die Reise weitergehen. Endpunkt der Tour soll in Antalya in der Türkei sein. Mal sehen, ob das was wird.

Plan C - Mittelasien


November 2021

Eigentlich sollte jetzt das Wohnmobil seinen Winterschlaf in der Halle halten. Aber manchmal kommt es doch anders als gewünscht. Aber der Reihe nach...

Auf der Rückfahrt von Kroatien fuhr mir an einer Kreuzung in Ossiach eine Dame ins Gefährt. Die Reparatur zog sich bis Anfang November hin, u.a. weil die von der Versicherung beauftragte Werkstatt nur aus Schlafmützen besteht. Was da alles schief gegangen ist, möchte ich erst gar nicht mehr wiederholen.

Schaden an der Stoßstange

Nach der Reparatur sollte der Abstandssensor in der Stoßstange von MAN eingestellt werden und dann in Bad Dürrheim im Reisemobilhafen abgestellt werden, um in der Garage ein Regal eingebaut zu bekommen. Da das Fahrzeug ein Saisonkennzeichen hat, musste ich Rote Kennzeichen organisieren, um das Fahrzeug in die Halle zum Überwintern fahren zu können. Der Regaleinbau klappte prima und nun habe ich genügend Stauraum für die große Fahrt.

Regaleinbau in Bad Dürrheim

Nachdem alles fertig war, erschien auf dem Display das Fahrzeugs die Meldung, dass der Abstandssensor in der Stoßstange nicht funktioniert. Da haben die von MAN das Fahrzeug ohne Überprüfung einfach abgestellt. Ich habe dann das Fahrzeug mit Müh und Not in der Halle in die viel zu schmale Lücke mit meinem Sohn eingeparkt.
Kaum das Fahrzeug untergestellt, kommt ein Brief vom Kraftfahrt-Bundesamt. Rückrufaktion von Dometic wegen eines fehlerhaften Kochfeldes. Dummerweise ist meines betroffen. Das bedeutet: Rote Kennzeichen organisieren, zum Händler fahren der das ausbaut (sonst wird das Wohnmobil stillgelegt!), anschließend zu MAN wegen des Sensors und wieder in die Halle. Auskunft vom Händler: Ersatz kann Monate dauern! Ende April ist Abfahrt!!! So ein Sch...

Die mit der Seriennummer 96... sind betroffen

...und die mit den goldfarbenen Messingmuttern

Oktober 2021

Etwa 2 Jahre vor dem Tod meiner lieben Frau und Weggefährtin waren wir auf einem Vortrag von Seabridge in Bad Dürrheim. Seabridge ist u.a. ein Reiseveranstalter für geführte Wohnmobiltouren weltweit. Eigentlich war ja mein Wunsch, auf eigene Faust die Panamericana zu befahren, aber da war Gisela nicht so sehr begeistert davon. Sie war immer etwas ängstlich gewesen, aber als wir dann den Vortrag über die Mongolei gesehen hatten, da war sie von der Idee dorthin zu fahren ganz begeistert. Wir beschlossen, mit der nächsten Tour mitzufahren. Dann kam Corona und der Tod meiner Frau. Noch auf dem Sterbebett musste ich ihr versprechen, diese Reise auch ohne sie zu unternehmen.

Als ich meiner ältesten Schwester Ingrid von den Plänen erzählte, sagte sie mir, dass sie schon immer einmal in die Mongolei reisen wollte. Und mehr im Scherz sagte ich: "Dann fahr doch halt mit." "Das mache ich", war ihre spontane Antwort. Und obwohl das keine Spazierfahrt werden wird und wir fast ein halbes Jahr unterwegs sein würden, war sie nicht von dem Gedanken abzubringen. Also wollte ich mich mit Ingrid für die Reise im Mai 2022 anmelden. Aber zu meiner großen Enttäuschung war die Reise schon ausgebucht. Etwas verzweifelt rief ich in der Zentrale in Düsseldorf an und ließ mich auf eine Warteliste setzen, mit der Mitteilung, dass eventuell eine zweite Reisegruppe eröffnet werden sollte. Wenig später kam die erfreuliche Nachricht - es gibt eine zweite Reisegruppe. Im Mai 2022, eine Woche vor der ersten Gruppe, werden wir in Riga starten. Überglücklich machte ich sofort die Anzahlung für die Tour. Danach fing ich sofort mit den Reisevorbereitungen an:

- einen 2. Reisepass beantragen
- Internationaler Führerschein
- ADAC Premium Mitgliedschaft (gilt weltweit)
- Impfungen auffrischen
- Reiseapotheke zusammenstellen
- Reiseliteratur und Kartenmaterial
- OSM-Karten für das Garmin herunterladen
- Reiseroute aus vorangegangenen Reiseberichten von Seabridge am PC rekonstruieren
- Einbau eines Regalsystems für die Heckgarage des Wohnmobils
- Listen schreiben, und und und...

Jetzt kann der Winter kommen, aber zuvor werde ich noch Ende November auf eine Safaritour zu meinem Sohn nach Kenia gehen.

Ihr seht - ich bin wieder UNTERWEGS.